Der 56-Jährige übernimmt bis zur Berufung eines neuen Pfarrers übergangsweise die Pfarrverwaltung von Sankt Antonius und Sankt Bonifatius in Dorsten-Holsterhausen, wie die Diözese am Dienstag mitteilte.
Der Fall des langjährigen Pfarrers in Münster hatte bundesweit Wellen geschlagen. Frings hatte im Februar 2016 angekündigt, als Pfarrer und als Moderator des Priesterrats des Bistums Münster zurückzutreten, weil ihm "die Perspektive abhandengekommen" sei. Der gebürtige Klever verwies auf den Bedeutungsverlust der Kirche in der Gesellschaft sowie des Glaubens, die Service-Erwartungen an seine Person und unpersönliche Kontakte in der Großpfarrei.
Anlaufpunkt für Menschen sein
Nach einer mehrmonatigen Auszeit hatte Frings in der Abtei Sankt Willibrord in Slangenburg das sogenannte Postulat begonnen, eine Vorstufe zum Noviziat. Im Februar veröffentlichte er das Buch "Aus, Amen, Ende?", in dem er seine Vision einer katholischen Gemeinde mit Zukunft entwirft: "Nicht Schafen hinterherlaufen, die sich gar nicht verloren fühlen. Sondern selbst Anlaufpunkt sein für Menschen, die kommen wollen."
Laut Bistum Münster will Frings, Großneffe des Kölner Kardinals Josef Frings (1897-1978), künftig wieder in der westfälischen Diözese arbeiten. Wo er nach der Zeit als Pfarrverwalter tätig sein werde, stehe aber noch nicht fest. Über den Wechsel hatte zuerst die Online-Ausgabe der Bistumszeitung "Kirche+Leben" berichtet.