Wie örtliche Medien am Montag (Ortszeit) berichteten, hängten die Aktivisten drei lebensgroße Puppen in Kardinalskleidung an einer Brücke in der Gemeinde Providencia im Großraum der Hauptstadt Santiago auf. Darüber war auf einem Transparent zu lesen: "Missbrauchspriester an den Galgen für Verräter". Fotos und Videos von der Aktion verbreiteten sich in den Sozialen Netzwerken und lösten kontroverse Debatten aus.
Missbrauchsopfer Cruz: Nicht in "Spirale der Gewalt" geraten
Chiles Kirche wird von einem Missbrauchsskandal erschüttert, der seit Monaten für Schlagzeilen sorgt. Im Brennpunkt steht der inzwischen 87-jährige charismatische Priester Fernando Karadima, der 2011 wegen sexueller Vergehen verurteilt wurde. Aus seinem Kreis gingen mehrere Bischöfe hervor, unter ihnen auch Juan Barros von Osorno, der von Opfern Karadimas der Mitwisserschaft beschuldigt wird.
Eines der prominentesten chilenischen Missbrauchsopfer, Juan Carlos Cruz, verurteilte die Protestaktion in Providencia als "barbarisch". Man müsse über Missbrauch sprechen und Kriminelle der Justiz übergeben, dürfe aber keinesfalls in eine "Spirale der Gewalt" geraten, schrieb Cruz auf Twitter.