Dann seien 1.000 Tage verstrichen, seitdem die 276 Mädchen aus den Schlafsälen einer weiterführenden staatlichen Schule in Chibok im Bundesstaat Borno entführt wurden. Der Fall hatte weltweit für Entsetzen gesorgt. Bis heute befinden sich 196 der jungen Frauen in den Händen der Terrorgruppe Boko Haram.
Um den Druck auf die Politik zu erhöhen, seien in der kommenden Woche Demonstrationen sowie Treffen vor dem Sitz der nigerianischen Regierung geplant, hieß es. Die Gruppe #BringBackOurGirls hatte sich Anfang Mai 2014 gegründet. Seitdem kommen die Aktivisten täglich am Brunnen der Einheit in der Hauptstadt Abuja zusammen.
Erstmalig 21 Schülerinnen
In der Nacht zum 15. April 2014 waren 276 Mädchen im Alter von 16 bis 18 Jahren in der Kleinstadt Chibok entführt worden. Einigen gelang die Flucht. Im Mai wurde ein Mädchen im Sambisa-Wald entdeckt. Nach Verhandlungen mit der Miliz wurden im Oktober erstmalig 21 Schülerinnen freigelassen.
Auch wenn außer den Mädchen von Chibok mehrere tausend weitere Frauen und Kinder von der Miliz entführt wurden, gilt gerade ihre Befreiung für Präsident Muhammadu Buhari als Gradmesser. Er hatte bei seiner Amtseinführung Ende Mai 2015 angekündigt, der Kampf gegen Boko Haram sei erst gewonnen, wenn die Schülerinnen befreit seien. Ende Dezember verkündete er nach einer Militäroffensive jedoch, die Miliz sei besiegt. Dies hatte für harsche Kritik gesorgt.