Das Landgericht habe die Anklage der Staatsanwaltschaft Koblenz wegen schwerer Brandstiftung und gemeinschädlicher Sachbeschädigung zugelassen, wie die Ermittlungsbehörde am Donnerstag mitteilte.
Bewusste Zerstörungswut
Der Beschuldigte aus dem Oberbergischen Kreis soll sich am 10. Februar nachts gewaltsam Zutritt zur Kirche Kreuzerhöhung in Wissen im Landkreis Altenkirchen verschafft haben. Dort soll er mehrere Kirchenbänke zusammengeschoben, "sämtliche brennbaren Gegenstände in den Altarraum" gebracht und angezündet haben.
Der Schaden werde auf rund zwei Millionen Euro geschätzt. Zahlreiche sakrale Gegenstände seien beschädigt und zerstört worden. Unter anderem sei ein Hochaltar aus dem 18. Jahrhundert vollständig verbrannt. Die Kirche liegt im Bereich des Erzbistums Köln.
Keine Gottesdienste mehr
Die Verhandlung am Landgericht werde voraussichtlich Ende Juli beginnen. Möglicherweise sei der Beschuldigte zur Tatzeit in seiner Schuldfähigkeit eingeschränkt gewesen. Er befinde sich in Untersuchungshaft.
In der Kirche finden seit dem Brand keine Gottesdienste mehr statt, wie die Gemeinde auf Anfrage mitteilte. Mehrere Wochen habe das Gebäude auch nicht betreten werden dürfen. Eine Renovierung sei geplant, die Kirche derzeit eingerüstet.