Rabbinerkonferenz wünscht sich neue Aufklärung über Schoah

Wissen moderner vermitteln

Zum Holocaust-Gedenktag am Montag ruft die Konferenz der Europäischen Rabbiner dazu auf, das Wissen über die Schoah anders zu vermitteln als bisher. Eine Studie hatte nahegelegt, dass junge Menschen oft nur noch darüber wenig wissen.

Davidstern vor dem Holocaust Mahnmal in Berlin / © RusskyMaverick (shutterstock)

Das Wissen müsse "aktiver, moderner und junge Menschen gewinnend vermittelt werden, um gerade in heutigen Zeiten von Unsicherheit und Desinformation ein Verständnis dafür zu schaffen, dass sich Geschichte nicht wiederholen darf und jede Form von Antisemitismus und Extremismus die Freiheit von uns allen gefährdet", erklärte Generalsekretär Gady Gronich am Sonntag in München.

Junge Menschen wissen wenig über den Holocaust

Die jüngst erschienene aktuelle Studie der Jewish Claims Conference habe ergeben, dass junge Menschen nur noch wenig bis gar nichts über den Holocaust wüssten. Das sei ein "nicht überhörbarer Weckruf". Bei der Befragung von jeweils 1.000 Menschen zwischen 18 und 29 aus acht Ländern hätten zum Beispiel rund vier von zehn Befragten aus Deutschland gesagt, sie wüssten nicht, dass etwa sechs Millionen Jüdinnen und Juden in der Zeit des Nationalsozialismus ermordet wurden.

Auschwitz und der Holocaust-Gedenktag

Jeweils am 27. Januar wird weltweit der Opfer des Holocaust gedacht. Das Datum erinnert an die Befreiung der überlebenden Häftlinge des größten NS-Konzentrationslagers Auschwitz durch sowjetische Truppen am 27. Januar 1945. Seit 1996 gedenken die Deutschen an diesem Tag der Millionen Opfer des Völkermords. Im November 2005 verabschiedete auch die Vollversammlung der Vereinten Nationen eine Resolution, die den 27. Januar zum weltweiten Gedenktag macht.

Zaun in Auschwitz-Birkenau / © Markus Nowak (KNA)