Mit einem der Wartburg nachempfundenen "Luther-Escape-Room" wollen die evangelische und katholische Kirche in Düsseldorf zum Reformationsjubiläum ein spezielles Angebot für Jugendliche machen. In dem in einem Container eingerichteten Raum können Jugendgruppen versuchen, das Geheimnis der Studierstube zu lüften, in dem der Reformator im Jahr 1521 die Bibel übersetzt hatte. Das Projekt startet nach Angaben der Organisatoren am kommenden Montag und dauert bis zum 6. November.
Interessierte Gruppen können sich für den insgesamt einstündigen kostenlosen Besuch des "Luther-Escape-Room" im Internet anmelden. Nach einer kurzen Einführung durch einen Video-Spot geht die jeweilige Gruppe, die aus mindestens vier bis höchstens acht Jugendlichen bestehen kann, in die "Studierstube" Luthers. Dort sind Kisten und Truhen, Bücher und Schreibzeug, Karten, Fotos und einzelne Thesen des Reformators zu finden.
"Alles könnte wichtig sein"
Danach wird die Tür für genau 60 Minuten abgeschlossen. In dieser Zeit sollen die Gruppen im Teamwork Rätsel lösen, Hinweise kombinieren, Indizien sammeln und Schlösser öffnen. Dabei geht es unter anderem um Übersetzungen, UV-Licht-Rätsel oder kleine mathematische Aufgaben. "Alles könnte wichtig sein, doch natürlich sind auch Ablenkungen versteckt, die gar nichts mit den zu lösenden Rätseln zu tun haben", erklärte Udo Heinzen von der Evangelischen Jugend Düsseldorf.
Wenn die Gruppe doch einmal nicht weiterkommen sollte, gibt es die Möglichkeit, ein "Hilfe"-Schild in eine der im Raum befindlichen Kameras zu halten. Dann geben Mitarbeiter des Projekts den Spielern einen Tipp. "Escape-Spiele eignen sich ideal als Teambuilding-Maßnahmen, um die Zusammenarbeit in Teams zu fördern und den Zusammenhalt weiter zu festigen", erklärte Martina Hopster von der Katholischen Jugendagentur in Düsseldorf.
Das Projekt verstehe sich nicht als Luther-Nachhilfe, vielmehr als Versuch, einen spielerischen Zugang zu Person und Werk des Reformators Martin Luther (1483-1546) zu eröffnen. "Es geht ums Suchen, Sammeln, Kombinieren und Auswerten", sagte Christian Stelljes vom katholischen Jugendpastoralen Zentrum "Die Botschaft" in Düsseldorf, das ebenfalls beteiligt ist.