Einen entsprechenden Appell unterzeichneten fünf Vorsitzende kontinentaler Vereinigungen von Bischofskonferenzen am Freitag in Rom am Rande der dort tagenden Synode. Die kommende Weltklimakonferenz Ende des Jahres im polnischen Kattowitz müsse ein "Meilenstein" bei der Verwirklichung der Pariser Klimaziele von 2015 werden, hieß es.
"Rasche und radikale Veränderungen" nötig
Statt kurzfristiger technologischer Notlösungen seien "rasche und radikale Veränderungen" nötig. Von den Regierungen der jeweiligen Kontinente verlangten die Kirchenvertreter eine "gerechte Neuverteilung der Ressourcen und der Verantwortung". Die größten Verschmutzer müssten ihren finanziellen Verpflichtungen zum Klimaschutz nachkommen.
Zur Beschränkung der globalen Erwärmung auf maximal 1,5 Grad mahnten die Kirchenführer einen Wandel hin zu einem nachhaltigen Lebensstil an. Dabei gelte es auch "das Wissen indigener Gemeinschaften zu respektieren". Weiter forderten sie eine Anpassung der Haushaltspolitik an Umweltziele, den Abschied von fossilen Energieträgern und einen Umstieg auf ökologische Landwirtschaft.
Bischöfe bekräftigen Selbstverpflichtung
Mit der Erklärung bekräftigten die Bischöfe ihre Selbstverpflichtung zu "mutigen Schritten" in Richtung Nachhaltigkeit. Die katholische Kirche engagiere sich weltweit mit konkreten Initiativen für ein verändertes Klimaverhalten. Dazu zähle auch der Ausstieg aus Investitionen in fossile Energie.
Unterstützt wird der Appell der Kirchenführer von der Dachorganisation katholischer Entwicklungsorganisationen CIDSE, dem Caritas-Dachverband Caritas Internationalis und der "Globalen katholischen Klimabewegung", einem Netzwerk von mehr als 650 katholischen Organisationen, Bistümern und Orden.
Nordamerikanische Bischofskonferenzen beteiligten sich (bisher) nicht
Den Aufruf unterzeichneten Genuas Kardinal Angelo Bagnasco als Vorsitzender des Rates der europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) und der Luxemburger Erzbischof Jean-Claude Hollerich für die Kommission der Bischofskonferenzen der EU (COMECE), Kardinal Oswald Gracias aus Bombay für die Föderation asiatischer Bischofskonferenzen (FABC), Erzbischof Peter Loy Chong aus Fidschis Hauptstadtbistum Suva für die Föderation der ozeanischen Bischofskonferenzen und Erzbischof Gabriel Mbilingi aus Lubango in Angola als Präsident des afrikanischen Bischofsrats SECAM.
Die nordamerikanischen Bischofskonferenzen beteiligten sich nicht an dem Appell. Ein Pressesprecher der Initiative erklärte auf Nachfrage, die US-Bischofskonferenz habe das Papier nicht innerhalb der gegebenen Frist erörtern können, erwäge aber eine Unterschrift zu einem späteren Zeitpunkt.