Ratzinger-Schülerkreis trifft sich zur Tagung in Rom

Das Erbe von Benedikt XVI.

In Rom haben sich am Wochenende der Alte und Neue Schülerkreis Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. getroffen. Es war das erste Treffen dieser Art nach dem Tod des emeritierten Papstes am Silvestertag 2022, so das Portal Vatican News.

Papst Benedikt XVI. im Jahr 2006 (KNA)
Papst Benedikt XVI. im Jahr 2006 / ( KNA )

Das Motto des Symposiums lautete "Mitarbeiter der Wahrheit sein - Das reiche Erbe von Benedikt XVI. in die Zukunft tragen", so der Vorsitzende des Neuen Schülerkreises, Christoph Ohly.

Christoph Ohly / © Cornelis Gollhardt (KNA)
Christoph Ohly / © Cornelis Gollhardt ( KNA )

Statt ein spezielles Thema aufzunehmen, sei es den Versammelten wichtig gewesen, sich noch einmal systematisch dem Werk des verstorbenen Papstes (2005-2013) zu stellen, "so dass man vielleicht auch ein Bild bekommt, was und wie der Theologe Joseph Ratzinger gedacht hat", sagte Ohly.

Interview mit Erzbischof Gänswein

Der Schweizer Kurienkardinal Kurt Koch eröffnete das Symposium laut Vatican News mit einem Vortrag über die Grundzüge des theologischen Denkens von Benedikt XVI.

Danach folgten etwa Beiträge vom Heiligenkreuzer Abt Maximilian Heim und dem Kirchenrechtler Markus Graulich, Untersekretär der Vatikanbehörde für die Gesetzestexte. Sie sollten Ratzingers vier theologische Ausrichtungen auf Wahrheit, Schönheit, Gemeinschaft und Ausstrahlung des Glaubens vorstellen und einordnen. Den Abschluss bildete ein Interview mit dem ehemaligen Privatsekretär von Benedikt XVI., Erzbischof Georg Gänswein.

Erzbischof Georg Gänswein / © Stefano dal Pozzolo/Romano Siciliani (KNA)
Erzbischof Georg Gänswein / © Stefano dal Pozzolo/Romano Siciliani ( KNA )

Der ursprüngliche Schülerkreis Joseph Ratzinger/Papst Benedikt XVI. setzte sich aus ehemaligen Doktoranden und Habilitanden Ratzingers (1927-2022) zusammen. Das erste Treffen fand im Kontext der Weihe von Ratzinger als Erzbischof von München 1978 statt. Seit der Wahl zum Papst 2005 fanden die Treffen alljährlich in Rom statt. Die Themen wurden ursprünglich Benedikt XVI. immer vorgelegt. 2008 stießen auch jüngere Theologen hinzu, die nicht Ratzinger-Schüler waren. Daraus entstand der sogenannte Neue Schülerkreis.

Die wichtigsten Leitlinien des Denkens von Joseph Ratzinger

Benedikt XVI. war der erste Papst der Neuzeit, der freiwillig sein Amt abgab. Dabei berief er sich auf sein Gewissen - obwohl er dieser Instanz stets misstraute und theologisch ganz andere Schwerpunkte setzte. Wie wohl kein Papst vor ihm ist Benedikt XVI. auch auf dem Stuhl Petri ein Theologe geblieben.

Bereits als junger Wissenschaftler gehörte er zu den führenden deutschen Dogmatik-Professoren, die das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) prägten. Später entfremdete er sich immer mehr von seinen Kollegen.

Papst em. Benedikt XVI. am Schreibtisch / © Osservatore Romano/Romano Siciliani (KNA)
Papst em. Benedikt XVI. am Schreibtisch / © Osservatore Romano/Romano Siciliani ( KNA )

 

Quelle:
KNA