Zum Tag der Erde an diesem Mittwoch weist terre des hommes auf die Gefahren der Luftverschmutzung für Kinder hin. Weltweit sei sie nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für rund 600.000 Todesfälle von Kindern unter fünf Jahren pro Jahr verantwortlich, teilte das Internationale Kinderhilfswerk in Osnabrück mit.
Frühe Schädigung
Belastet seien vor allem Kinder aus armen Familien, die etwa in Metropolen wie dem indischen Mumbai an stark befahrenen Straßen oder in der Nähe von Fabriken, Industrieanlagen oder Flughäfen lebten. Mögliche Folgen seien Frühgeburten, geringeres Geburtsgewicht, Asthma, Krebs, Herzkreislauferkrankungen und neurologische Entwicklungsstörungen.
Verpestetes Zuhause
In armen Ländern litten Kinder darüber hinaus vor allem in Hütten und Wohnungen unter extrem belasteter Luft, so Vorstandssprecherin Birte Kötter. Der Grund sei, dass zum Kochen Holz oder Kohle verwendet werde. "Kinder sind verpesteter Luft an Orten ausgesetzt, an denen sie sich eigentlich sicher fühlen sollen." Es brauche dringend strengere Vorschriften zur Luftreinhaltung, die Abkehr von fossilen Energieträgern und weniger Emissionen durch Industrie, Transport und Landwirtschaft.
Weniger Belastung in reichen Ländern
Kötter verwies auch auf einen nachgewiesenen Zusammenhang zwischen Armut und Luftverschmutzung. Während in Ländern mit geringem oder mittlerem Einkommen über 90 Prozent aller Kinder verdreckte Luft einatmeten, seien in reicheren Ländern nur etwa die Hälfte giftigen Schadstoffen ausgesetzt.
Der Tag der Erde oder Earth Day wird seit 1970 jährlich am 22. April begangen und zielt auf eine Veränderung des Konsumverhaltens. Thema des diesjährigen Aktionstags sind Klimaschutzmaßnahmen.
