Kirchenvertreter für Beobachung der AFD

"Reichlich Anschauungsmaterial"

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, hält eine bundesweite Beobachtung der AfD durch den Verfassungsschutz wegen der radikalen Strönungen für geboten.

Stand der AfD in Dortmund  / © Roland Weihrauch (dpa)
Stand der AfD in Dortmund / © Roland Weihrauch ( dpa )

 "Es ist doch ganz deutlich, dass die AfD die rechtsradikalen Strömungen, die es in ihr gibt, nicht in den Griff bekommt und sich nicht überzeugend von ihnen trennt", sagte der bayerische Landesbischof der Augsburger Allgemeinen am Montag.

"Manifest rechtsextreme Einstellungen"

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx sagte in demselben Interview: "Das muss das Bundesamt für Verfassungsschutz prüfen und entscheiden." Die AfD liefere "reichlich Anschauungsmaterial". Beunruhigend finde er auch, dass laut einer aktuellen Umfrage der Bertelsmann Stiftung bei fast einem Drittel der befragten potenziellen AfD-Wähler "manifest rechtsextreme" Einstellungen vorlägen.

Attacken aus den Reihen der AFD

Beide Kirchenvertreter erklärten, sie würden wegen ihres Einsatzes für die Rettung von Flüchtlingen aus dem Mittelmeer immer wieder aus den Reihen der AfD attackiert. Das sei schlimm. Man könne über Seenotrettung diskutieren, "und das tun wir", sagte Bedford-Strohm. "Aber wer beim Thema humanitäre Aufnahme von Flüchtlingen von Verrat am deutschen Volk spricht, verrät nur seine rechtsradikale Gesinnung."


Kardinal Reinhard Marx und Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (r.) / © Friedrich Stark (epd)
Kardinal Reinhard Marx und Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (r.) / © Friedrich Stark ( epd )
Quelle:
KNA