Dabei gehe es über die Auslegung des zugrundeliegenden Konkordats, sagte Christoph Ohly der "Kölnischen Rundschau" (Dienstag).
Die nordrhein-westfälische Landesregierung pocht darauf, dass die von Kardinal Rainer Maria Woelki geförderte KHKT keine Priester des Erzbistums Köln ausbildet. Die Hochschule wurde aufgefordert, allen nach dem Wintersemester 2019/2020 eingeschriebenen angehenden Priestern einen Wechsel an die Universität Bonn nahezulegen.
Ansonsten könne ein Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet werden.
Studierende wollen Studienort frei wählen
Betroffene Studierende hätten in Beratungsgesprächen betont, dass sie ihren Studienort frei wählen wollten, so Ohly. Zudem gebe es aus rechtlicher Sicht "unterschiedliche Auffassungen": Einige Experten kämen zu dem Schluss, dass es dem Erzbischof von Köln nicht verboten sei, eine eigene Einrichtung zur Priesterausbildung zu unterhalten.
Mit Blick auf eine mögliche Konkurrenz zwischen KHKT und der Universität Bonn sagte Ohly: "Die Vielfalt theologischer Studienstandorte ist richtig, erlaubt und belebt das Geschäft." Wettbewerb und Freiheit der Studienplatzwahl seien in anderen Fachbereichen ebenso geschätzte Prinzipien. Die Priesterausbildung in Bonn werde dadurch nicht in Frage gestellt. Vielmehr würden die jeweiligen Profile gestärkt.
Anfang 2020 hatte das Erzbistum Köln die frühere Ordenshochschule der Steyler Missionare in Sankt Augustin übernommen und baut diese nun als KHKT in Köln neu auf. Kritiker werfen Kardinal Woelki vor, ein konservatives Gegengewicht zur Katholisch-Theologischen Fakultät der Bonner Universität schaffen zu wollen. Ungeklärt ist nach derzeitigem Stand auch die Finanzierung des Projekts.