Anlässlich der 70-Jahr-Feier des Bunds Katholischer Unternehmer (BKU) hat CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak in einer Festrede die Bedeutung des BKU gewürdigt. Zwar dürfe Religion nie zur Politik werden und Politik nicht zur Religion. Aber beide Seiten müssten sich gegenseitig wertschätzend begegnen, sagte der CDU-Politiker beim Festakt in Siegburg. "Religion kann Politik Orientierung geben", so der Christdemokrat.
Fortentwicklung wirtschaftsethischer Traditionen
Der Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz, Hans Langendörfer, lobte in einem Grußwort, dass der BKU Störungen im Verhältnis zwischen Kirche und Wirtschaft bearbeite und nach Möglichkeit auflöse. Zudem beteilige sich der Verband an der produktiven Fortentwicklung der wirtschaftsethischen Tradition der Kirche. In das Netz der kirchlichen Sozialverbände bringe der BKU seine unternehmerbezogenen Einsichten ein, so der Jesuitenpater. "Sie helfen auf diese Weise der ganzen Kirche, zu kompetenten Bewertungen und Perspektiven zu kommen."
Für das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) würdigte die stellvertretende Präsidentin Claudia Lücking-Michel den BKU als einen "Schatz für die katholische Kirche in Deutschland". Ihm gelinge es immer wieder, die christliche Soziallehre in aktuelle Politik zu übersetzen.
Eintreten für die soziale Marktwirtschaft
Der BKU-Vorsitzende Ulrich Hemel verwies darauf, dass der Verband sein Jubiläum mit dem deutschen Grundgesetz teile. Das sei kein Zufall. Der Zusammenschluss habe an der neuen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung nach dem Zweiten Weltkrieg auf Grundlage der Katholischen Soziallehre mitbauen wollen. Der Verband trete gerade auch in Zeiten von Globalisierung und Digitalisierung für die Soziale Marktwirtschaft ein, die auf eine Balance zwischen individuellem Freiraum und sozialer Verantwortung abziele.
Der katholische Sozialbischof Franz-Josef Overbeck erinnerte an die Enzyklika "Laudato si" von Papst Franziskus. Das 2015 veröffentlichte Schreiben mahne besonders an, bei den Themen Ökologie, Armut und Jugend voranzukommen. Hierbei gelte es, nicht nur für die junge Generation tätig zu werden, sondern mit ihr gemeinsam Antworten auf die Zukunftsfragen zu finden.
Der BKU war im März 1949 von Unternehmern im rheinischen Königswinter gegründet worden. Ihm gehören rund 1.000 Unternehmer, Selbstständige und Leitende Angestellte an.