Die Regierung müsse sich ihrer Verantwortung für die muslimischen Flüchtlinge aus Myanmar stellen, statt sie in Lagern "schmachten zu lassen", zitiert der asiatische katholische Pressedienst Ucanews den Generalsekretär des Dachverbands der protestantischen Kirchen Malaysias (CCM), Herman Shastri, am Montag.
Die Kirchen in Malaysia seien solidarisch mit den Rohingya; es fehle ihnen aber an Möglichkeiten zur konkreten Hilfe, so Shastri. Der hochrangigste buddhistische Mönch des Landes, Sri Dhammaratana, nannte die fehlende Hilfe der Behörden zu Linderung der Not der Flüchtlinge "herzzerreißend".
Flüchtlinge gelten als Illegale
Malaysia ist ein mehrheitlich islamisches Land. Flüchtlinge gelten dort als Illegale. Das Land gehört nicht zu den Unterzeichnern der Flüchtlingskonvention der Vereinten Nationen von 1951. Laut einer Studie des britischen Overseas Development Institute (ODI) vom vergangenen Sommer sind 45.000 der insgesamt 154.000 illegalen Flüchtlinge in Malaysia Rohingya aus Myanmar.
Die muslimischen Rohingya sind im mehrheitlich buddhistischen Myanmar seit Jahrzehnten Opfer von Unterdrückung und Diskriminierung. In den vergangenen Monaten verschärfte sich ihre Lage infolge einer Militär-Offensive Myanmars gegen die Rohingya im Norden des Teilstaates Rakhine.
Die Vereinten Nationen, internationale Menschenrechtsorganisationen und Malaysias Premierminister Najib Razak werfen der Regierung von Aung San Suu Kyi Völkermord vor. Die Friedensnobelpreisträgerin weist den Vorwurf zurück. Medienberichten zufolge verweigerte Myanmars Regierung internationalen Medien und Hilfsorganisationen zuletzt den Zugang zu der Konfliktregion.