Religionsführer würdigen Papst Franziskus zum Jubiläum

Brückenbauer von Liebe und Geschwistelichkeit

Führende Persönlichkeiten sämtlicher Religionen haben Papst Franziskus zu dessen Amtsjubiläum gewürdigt. Patriarch Bartholomaios I., Ehrenoberhaupt der Orthodoxie, betonte das gemeinsame friedenspolitische und ökologische Engagement.

Papst Franziskus und Bartholomaios I., griechisch-orthodoxer Patriarch von Konstantinopel und Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie, umarmen sich bei der Abschlussmesse des 52. Eucharistischen Weltkongresses in Budapest. / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus und Bartholomaios I., griechisch-orthodoxer Patriarch von Konstantinopel und Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie, umarmen sich bei der Abschlussmesse des 52. Eucharistischen Weltkongresses in Budapest. / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Roms Oberrabbiner Riccardo Di Segni lobte die "besondere Freundschaftsbeziehung" des Papstes zum jüdischen Volk. Als Vertreter des sunnitischen Islam übersandte der Großimam der Kairoer Azhar-Universität, Ahmad al-Tayyib, Segenswünsche. Anglikanerprimas Justin Welby lobte die "außerordentlich tiefe Menschlichkeit" des 86-jährigen Franziskus, der jeder Person unendlichen Wert beimesse, ohne dabei Kompromisse mit der Wahrheit einzugehen.

Die Grußworte erschienen in der Vatikanzeitung "Osservatore Romano". Bartholomaios I. führte aus, über die Themen Frieden und Bewahrung der Schöpfung hätten sich orthodoxe und katholische Kirche im Einsatz für "die Letzten unter unseren leidenden Brüdern und Schwestern" angenähert. Der Patriarch von Konstantinopel, der den Papst den "ersten Bischof von Rom" und einen "lieben Freund" nannte, richtete den Blick auch auf die in zwei Jahren anstehenden Jubiläumsfeiern zum Konzil von Nizäa, das im Jahr 325 die Grundlagen des christlichen Glaubens formulierte.

Grundlagen guten Handelns

Oberrabbiner Di Segni verwies von den zehn Amtsjahren ausgehend auf die Zehn Gebote, zehn Worte Gottes zur Erschaffung der Welt und zehn Rebellionen des Volkes Israel während des Zugs durch die Wüste. Die Zahl zehn erinnere damit an die Grundlagen guten Handelns "und bisweilen den Wunsch, diese Fundamente auszuhebeln".

Der Oberrabbiner von Rom, Riccardo di Segni, überreicht  dem Papst ein Geschenk / © Osservatore Romano/Romano Siciliani (KNA)
Der Oberrabbiner von Rom, Riccardo di Segni, überreicht dem Papst ein Geschenk / © Osservatore Romano/Romano Siciliani ( KNA )

Al-Tayyib schrieb, er denke "mit Stolz" an die vergangenen zehn Jahre. In dieser Zeit habe Franziskus "Brücken von Liebe und Geschwisterlichkeit zwischen allen Menschen" gebaut und für den Dialog zwischen Religionen als Grundlage für Frieden gewirkt. Welby, der mit dem Papst und dem obersten Vertreter der Reformierten Kirche von Schottland, Iain Greenshields, im Februar eine Friedensmission in den Südsudan unternommen hatte, würdigte die überraschenden Blickwinkel, mit denen der Jesuit Probleme angehe.

Zudem hob er dessen Sinn für Ironie hervor. So habe sich Franziskus ihm bei ihrer ersten Begegnung als "drei Tage älter" vorgestellt: Die Amtseinführung von Franziskus erfolgte am 19. März 2013, die von Welby am 21. März.

Wichtige Stationen aus zehn Jahren Papst Franziskus

Franziskus ist der erste Papst der Kirchengeschichte aus Lateinamerika. Seine Wahl löste vor zehn Jahren weltweit einen regelrechten Papst-Hype aus. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) zeichnet die zentralen Stationen seiner bisherigen Amtszeit nach:

2013

Papst Franziskus / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA