Das sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Donnerstag). "Antisemitismus und Islamophobie nehmen zu", erklärte der bayerische Landesbischof. Das "House of One" gebe ein Beispiel, "wie Religionen als Kräfte von Frieden und Versöhnung in der Gesellschaft wirken können".
Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, betonte, das Projekt könne verdeutlichen, "wie die Angehörigen der drei Religionen, die sich auf Abraham als ihren Stammvater beziehen, Motoren des Friedens und der Verständigung sind".
Schuster: "Austausch auf Augenhöhe"
Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hob hervor, das Projekt fördere "das Gespräch der Religionen miteinander anstatt übereinander". Ein solcher "Austausch auf Augenhöhe" sei derzeit wichtiger denn je. Auch der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, sagte, interreligiöse Kooperationen wie das "House of One" würden mehr denn je benötigt.
Nach zehnjähriger Planung wird der Grundstein auf dem Petriplatz im Zentrum der Hauptstadt gelegt. Zu dem symbolischen Baustart werden Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble und Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) erwartet. Träger des Projekts sind die evangelische Kirchengemeinde Sankt Petri-Sankt Marien, die Jüdische Gemeinde zu Berlin, das Rabbinerseminar Abraham Geiger Kolleg und der muslimische Verein Forum Dialog.
Dreistufiger Ziegelbau
Der dreistufige Ziegelbau in kubischen Formen wird eine Synagoge, eine Kirche und eine Moschee unter einem Dach sowie einen zentralen Raum der Begegnung mit anderen religiösen und nichtreligiösen Menschen umfassen. Der Name "House of One" ("Haus des Einen") bezieht sich auf den Glauben der beteiligten Religionen an einen Gott.
Die Arbeiten werden auf vier Jahre und die Kosten auf 47,3 Millionen Euro veranschlagt. Davon trägt der Bund 20 Millionen Euro, das Land Berlin steuert zehn Millionen Euro bei. Spenden und weitere Zuwendungen erbrachten bislang zehn Millionen Euro, rund sieben Millionen Euro will die Stiftung noch einwerben. Bislang gingen Spenden aus rund 60 Ländern weltweit ein.