Das geht aus dem am Montag im Internet veröffentlichten Jahresbericht hervor. Das Ergebnis lag damit um gut 3 Millionen über dem des Vorjahres. Das Plus von 26 Prozent wird der "riesigen Spendenbereitschaft" für die ukrainische Zivilbevölkerung nach dem Angriff russischer Truppen seit Ende Februar 2022 zugeschrieben.
580 Projekte gefördert
Die Spendensumme für Renovabis war damit auch erstmals höher als die von den deutschen Bistümern gemeinsam bereitgestellten Kirchensteuermittel in Höhe von 12,63 Millionen Euro. Die Gesamteinnahmen des Hilfswerks erhöhten sich im Jahreslauf von 34,8 auf gut 41 Millionen Euro. 580 Projekte wurden dem Bericht zufolge im vergangenen Jahr mit insgesamt 29,1 Millionen Euro gefördert. Für die Steigerung dieser Summe um 6,3 Millionen Euro gegenüber 2021 sei außer dem Krieg in der Ukraine auch die Covid-19-Pandemie verantwortlich.
Angespannte Lage auf dem Spendenmarkt
Im Risikobericht für 2023 heißt es, die Lage auf dem Spendenmarkt bleibe "weiterhin angespannt", und zwar "wegen der deutlich gestiegenen Zahl der Wettbewerber, gerade auch aus dem kirchlichen Umfeld". Dennoch gebe es für Renovabis noch Potenzial für Mehreinnahmen, "wie sich auch im Jahr 2022 überraschenderweise gezeigt hat". Das Hilfswerk habe sein Marketing daher personell weiter verstärkt. Es gelte, die Gewinnung und Betreuung von Neu- und Großspendern zu intensivieren.
In der "Zusammenfassenden Finanzprognose für das Jahr 2023" der Renovabis-Geschäftsführung heißt es, bisher habe das Hilfswerk immer wieder Mehrausgaben für Projekte sowie Mittelkürzungen durch die Erschließung anderer Geldquellen sowie Sparmaßnahmen weitgehend auffangen können. "Das ist in Zeiten von Krieg und Pandemie sowie einer grassierenden Führungskrise in der Katholischen Kirche Deutschlands nicht mehr kontinuierlich durchzuhalten." Die Geschäftsführung geht zugleich davon aus, dass auch 2023 genügend Einnahmen erzielt werden können, um mit rund 28 Millionen Euro Projekte in den 29 Partnerländern fördern zu können.