Renovabis-Pfingstaktion im Paderborner Dom eröffnet

Glaube – nicht ohne Vernunft und Bildung

​Die diesjährige bundesweite Pfingstaktion des katholischen Osteuropa-Hilfswerks Renovabis ist am Sonntag im Paderborner Dom eröffnet worden.

Erzbischof Hans-Josef Becker (DR)
Erzbischof Hans-Josef Becker / ( DR )

Der Paderbornder Erzbischof betonte in seiner Predigt, dass das Christentum eine "Bildungsreloígion" ist.

Unter dem Motto "Lernen ist Leben" werden besondere Bildungsprojekte von Renovabis für sozial schwache Jugendliche und junge Erwachsene in den Ländern Ost- und Mitteleuropas vorgestellt. Der Gottesdienst wurde geleitet vom Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker und Renovabis-Hauptgeschäftsführer Christian Hartl.

Wichtger Beitrag von Renovabis

Das Christentum sei eine "Bildungsreligion", verdeutlichte Becker in seiner Predigt. Von Beginn an habe die Religion auf Bildung gesetzt. "Denn Glaube ohne Vernunft und Bildung kann leicht fundamentalistisch und engstirnig werden oder verleitet im schlimmsten Fall zu Fanatismus und Hass", so Becker laut vorab verbreitetem Manuskript.

Seit mehr als 25 Jahren stehe das katholische Hilfswerk für Projekte im Bildungsbereich. Für viele Menschen in Mittel- und Osteuropa sei das ein Segen. "Renovabis leistet so einen wichtigen Beitrag, dass die Menschen in der Ukraine, in Weißrussland, im Polen, in Rumänien, in Litauen und anderswo ihr Leben durch Lernen und Bildung aktiv verändern können", sagte der Erzbischof.

Zahlreiche Gäste aus Osteuropa

Bis Pfingsten sind im Erzbistum Paderborn sowie in anderen deutschen Bistümern zahlreiche Veranstaltungen in Schulen und Bildungshäusern mit Gästen etwa aus Ungarn oder der Ukraine geplant. An Pfingsten wird in allen katholischen Kirchen in Deutschland für die Arbeit von Renovabis gesammelt. Zur Aktion sind auch zahlreiche Gäste aus Osteuropa angereist, darunter der ukrainische Bischof von Charkiv-Saporischja, Stanislav Szyrokoradiuk.

Bereits im Vorfeld hatte Becker betont, die deutschen Katholiken ließen die Menschen in Osteuropa in ihren teils prekären Notlagen nicht allein. "Uns ist an einem zusammenwachsenden Europa gelegen." Hartl unterstrich den ganzheitlichen Ansatz der Bildungsarbeit von Renovabis.

Bildung: mehr als reine Wissensvermittlung

Auch 30 Jahre nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Systems seien die Folgen eines von Ideologie und Nützlichkeit geprägten Bildungssystems spürbar. Bildung sei aber mehr als Schule und reine Wissensvermittlung. Zu ihr gehöre auch die Vermittlung von Werten und religiöser Bildung.

Seit seiner Gründung 1993 setzt sich Renovabis für die Menschen in Mittel- und Osteuropa ein. Seither wurden hat das Hilfswerk nach eigenen Angaben rund 23.650 Projekte mit gut 745 Millionen Euro unterstützt.

 

Quelle:
KNA