Rheinischer Präses zum Umgang mit Kollektengeldern

Verantwortungsvoll und zielgerichtet

Der rheinische Präses Manfred Rekowski hat für einen verantwortlichen Umgang der Kirche mit Geld aus Kollekten und Spenden geworben. "Wenn Menschen uns etwas anvertrauen, dann müssen wir das so einsetzen, wie sie das wollen: sehr zielgerichtet".

Kollekte / © Jörg Loeffke (KNA)
Kollekte / © Jörg Loeffke ( KNA )

Das sagte Rekowski bei einer Diskussionsveranstaltung am Donnerstagabend in der Düsseldorfer Johanneskirche. Als Beispiel nannte er die Kollekte der Landeskirche für die Flüchtlingshilfe in Griechenland. Es sei die Verantwortung der Kirche gewesen, dass das Geld so schnell wie möglich vor Ort ankomme, sagte der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland.

Ethische Geldanlagen

Zum verantwortlichen Umgang mit Geld gehört nach Rekowskis Worten auch ethische Geldanlagen, zu denen die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) Leitlinien herausgegeben hat. Demnach darf etwa kein Geld in Firmen investiert werden, die mit Alkohol, Tabak, Rüstung oder Kinderarbeit Geld verdienen. Auch Investitionen in Ländern, in denen Menschenrechte oder Sozialstandards nicht eingehalten werden, seien abzulehnen, betonte Rekowski. "Wir müssen auf allen Ebenen transparent machen, wohin das Geld geht."

Wichtig sei für die Kirche, "mit konstruktiver Penetranz daran zu erinnern, dass es eine Gemeinschafts-Gerechtigkeit gibt", sagte der leitende Theologe der zweitgrößten deutschen Landeskirche. Es gebe viele Menschen in den rheinischen Kirchengemeinden, die sich auch mit Geld für die Belange und Aufgaben der Kirche einsetzten.

Rheinische Landeskirche verlor durch Finanzskandal viel Geld

Rekowski räumte ein, dass die rheinische Landeskirche vor einigen Jahren durch einen Finanzskandal viel Geld verloren habe. Das kircheneigene Beihilfe- und Bezüge-Zentrum bbz war im Jahr 2011 unter anderem durch dubiose Geldanlagen in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Das habe die Kirche nicht nur "sehr erschüttert", sie habe zudem dadurch "auch viel Vertrauen verloren", sagte Rekowski.


Quelle:
epd