Die Verlängerung der Amtszeit erfolgte auf Vorschlag von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD). Rörig sei eine "starke und kompetente Persönlichkeit für die Verbesserung von Schutz, Hilfe und Aufarbeitung bei sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche", so das Familienministerium. Der Jurist ist seit 2011 "Unabhängiger Beauftragter für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs".
Die Stelle war 2010 nach Bekanntwerden des Missbrauchsskandals zunächst befristet eingerichtet und 2014 zunächst um fünf Jahre verlängert worden. Erste Beauftragte war die frühere Bundesfamilienministerin Christine Bergmann (SPD).
Missbrauch in der katholischen Kirche
Auch mit den Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche wird Rörig zu tun haben. Auf der Bischofskonferenz in Lingen Mitte März wurde verkündet, dass gemeinsam mit dem unabhängigen Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung ein Leitfaden für die unabhängige Aufarbeitung in den Diözesen erarbeitet werden soll. Mit der von Rörig eingerichteten Arbeitsgruppe "Aufarbeitung Kirche" sei ein Treffen bis Ende Mai 2019 vereinbart. In ihr sollen auch Vertreter von Missbrauchsopferverbänden mitarbeiten. Ackermann räumte ein, dass eine unabhängige Aufarbeitung noch nicht in allen Bistümern etabliert sei. Das gelte auch für die eigentlich schon seit Jahren unter den Bischöfen vereinbarte Beauftragung kirchenunabhängiger Ansprechpersonen für Opfer.