Die nach Bangladesch geflüchteten Rohingya sollen innerhalb von zwei Jahren nach Myanmar zurückkehren. Darauf verständigten sich beide Länder während eines Treffens in Myanmars Hauptstadt Naypyidaw, wie Bangladeschs Außenministerium am Dienstag erklärte. Pro Woche sollen laut dem Onlineportal "bdnews24.com" etwa 1.500 Angehörige der muslimischen Minderheit zurückgeführt werden.
Etwa 655.000 Rohingya sind seit August vor der Gewalt durch Myanmars Armee ins Nachbarland geflohen und leben dort teils unter menschenunwürdigen Bedingungen. Bangladesch ist mit der Versorgung überfordert und drängt seit langem auf eine Rückkehr der Geflohenen.
Diskriminierung und Verfolgung der Rohingya in Myanmar
Wegen der anhaltenden Gewalt und der seit Jahren herrschenden Diskriminierung und Verfolgung der Rohingya in Myanmar warnen Menschenrechtler und Hilfsorganisationen jedoch davor. Es gebe keinerlei Garantien für die Sicherheit der Geflohenen im vornehmlich buddhistischen Myanmar. Flüchtlinge berichteten von Morden, Massenvergewaltigungen, Folter und niedergebrannten Dörfern in Myanmars westlichem Rakhine-Staat. Menschenrechtler und die UN sprechen von "ethnischer Säuberung" und Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Bangladesch hatte die Rückführung von 15.000 Rohingya pro Woche gefordert, was Myanmar jedoch ablehnt. Wann die ersten Geflohenen zurückkehren sollen, war noch nicht klar. In der ersten Vereinbarung zwischen beiden Ländern von Ende November war der 23. Januar genannt worden. Laut lokalen Medien in Myanmar wird ein erstes Übergangslager für bis zu 30.000 Menschen Ende der Woche fertig.