Rom beginnt mit den Bauarbeiten fürs Heilige Jahr 2025

Fußgängerzonen und Schnellstraßenbahnen

Die Stadt Rom will noch vor Weihnachten mit den Bauarbeiten für das große Jubiläumsjahr 2025 und für die Expo 2030 beginnen. Dies hat Bürgermeister Roberto Gualtiero beim Besuch der Metro-Baustelle am Kolosseum bestätigt.

Kolosseum in Rom / © Julia Steinbrecht (KNA)
Kolosseum in Rom / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Das berichtet die Zeitung "Il Messaggero" (Sonntag). Entsprechende Zusagen habe er von der Regierung erhalten, so Gualtiero. In seiner Eigenschaft als Stadtoberhaupt ist er zugleich außerordentlicher Kommissar des Staates für das von der katholischen Kirche veranstaltete Heilige Jahr.

Papst Franziskus ruft Heiliges Jahr aus / © Cristian Gennari (KNA)
Papst Franziskus ruft Heiliges Jahr aus / © Cristian Gennari ( KNA )

Für Infrastrukturmaßnahmen und Organisation hatte Italiens Vorgängerregierung unter Mario Draghi insgesamt knapp 1,4 Milliarden Euro zugesagt. Davon sind bislang knapp 660 Millionen für Baumaßnahmen in der Hauptstadt vorgesehen.

Unterführung des Autoverkehrs vor der Engelsburg

Finanziell größtes Einzelprojekt wird mit 70 Millionen Euro eine Unterführung des Autoverkehrs vor der Engelsburg; damit soll der Fußgängerverkehr zwischen Engelsburg und Vatikan verbessert werden. Die auf den Petersdom zulaufende Via della Conciliazione ist dann als komplette Fußgängerzone vorgesehen.

Engelsbrücke mit Engelsburg in der Abenddämmerung / © Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Engelsbrücke mit Engelsburg in der Abenddämmerung / © Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Zudem sollen große Plätze wie der vor der Lateranasilika, Sankt Paul vor den Mauern oder vor dem Hauptbahnhof (Stazione Termini) verschönert und verbessert werden. Die Piazza Risorgimento nördlich des Vatikan soll eine Fußgängerunterführung zu den Vatikanischen Museen erhalten. Ein erheblicher Teil der Baukosten, rund 200 Millionen, fließt in die Ausbesserung von Schlaglöchern und anderer Straßenschäden im gesamten Stadtgebiet.

Die Via dei Fori Imperiali, die zwischen den antiken Foren auf das Kolosseum zuläuft, wird den Plänen zufolge komplette Fußgängerzone.

Anfang 2025 solle die Metrostation Kolosseum der Linie C eröffnet werden, zitiert die Zeitung eine Vertreterin der Baubehörde.

Längerfristig ist zudem eine Schnellstraßenbahn zwischen dem Hauptbahnhof Termini und dem Vatikan geplant. Neben einem Ausbau bestehender Bus- und Straßenbahnhaltestellen mit Hinweisschildern sowie der Überwachungstechnik sei auch eine Modernisierung des Fuhrparks von Metro und Busslinien vorgesehen, berichtet der "Messaggero".

Motto "Pilger der Hoffnung"

Das Heilige Jahr 2025 steht unter dem Motto "Pilger der Hoffnung".

Papst Franziskus öffnet 1. Januar 2016 eine Heilige Pforte im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit in der Kirche Santa Maria Maggiore in Rom / © Cristian Gennari (KNA)
Papst Franziskus öffnet 1. Januar 2016 eine Heilige Pforte im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit in der Kirche Santa Maria Maggiore in Rom / © Cristian Gennari ( KNA )

Zentrale Elemente der Jubiläumsjahre sind eine Rom-Wallfahrt, die Heilige Pforte im Petersdom und ein Ablass. Zum Programm gehört auch der Besuch bestimmter römischer Kirchen. Die Stadt erwartet zu dem Ereignis rund 45 Millionen Besucher.

Heilige Jahre werden in der katholischen Kirche regulär alle 25 Jahre begangen; gelegentlich gibt es außerordentliche Heilige Jahre.

Zuletzt hatte Papst Franziskus ein außerordentliches Heiliges Jahr der Barmherzigkeit von Dezember 2015 bis November 2016 ausgerufen. 2025 ist wieder ein ordentliches Heiliges Jahr.

Heiliges Jahr

Das Heilige Jahr ist ein Jubiläumsjahr in der katholischen Kirche. Es wird regulär alle 25 Jahre begangen. Das Heilige Jahr 2025 steht unter dem Motto "Pilger der Hoffnung". Einen Ablass von Sündenstrafen können Pilger dabei nicht nur bei Wallfahrten an eine der heiligen Stätten des Jubiläums oder eine der vier großen päpstlichen Basiliken in Rom erhalten, sondern auch beim Besuch der Verkündigungskirche in Nazareth, der Geburtskirche in Bethlehem oder der Grabeskirche in Jerusalem.

Pilger gehen durch die Heilige Pforte (2015) / © Cristian Gennari (KNA)
Pilger gehen durch die Heilige Pforte (2015) / © Cristian Gennari ( KNA )
Quelle:
KNA