Aufatmen für Roms Bürger und Touristen: Immer mehr Sehenswürdigkeiten, Straßen und Plätze in der Ewigen Stadt sind von Bauzäunen und Umleitungen befreit.
Rom lässt die Hüllen fallen kurz vor Beginn des "Heiligen Jahres 2025", das der Papst am Weihnachtsabend (24. Dezember) eröffnet und zu dem mehr als 30 Millionen Besucher erwartet werden.
Bürgermeister Roberto Gualtieri kam zuletzt kaum mehr aus dem Durchtrennen von Bändern vor neuen Plätzen oder dem Aufdrehen der Wasserzufuhr an restaurierten Brunnen heraus.
An diesem Montag stand die Eröffnung des bedeutendsten Verkehrsprojekts zum Festjahr bevor: Die Piazza Pia, die die vatikanische Prachtstraße Via della Conciliazione mit der Engelsburg verbindet, wird zusammen mit dem neuen Verkehrstunnel feierlich eingeweiht.
Dies will sich auch Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni nicht entgehen lassen. Und neben Gualtieri wird auch wieder der Beauftragte des Papstes für das Heilige Jahr, Erzbischof Rino Fisichella, dabei sein.
Bänke, Bäume und Blick auf den Tiber
Schon jetzt ist der großzügige Fußgängerbereich auf der Piazza Pia zu sehen, der durch Stufen, Aufpflasterung, Bänke, Bäume und Grünflächen gegliedert ist und einen spektakulären Blick auf den Tiber bietet. Der Autoverkehr wird dann in den neuen dreispurigen Tunnel verbannt.
Das Panorama wird auch nicht mehr getrübt durch die Baustelle auf der weltberühmten Engelsbrücke: Die zehn prachtvollen Barock-Engel von Gian Lorenzo Bernini sowie die Statuen der Apostel Petrus und Paulus sind fertig restauriert und seit kurzem von ihren Gerüsten befreit.
Brunnen und Boulevard Auf der entgegengesetzten Seite um den Vatikan wurde in den letzten Tagen die neu gestaltete Piazza del Risorgimento eröffnet, ein Verkehrsknotenpunkt nahe den Vatikanischen Museen. Die angrenzende Via Ottaviano ist zum eleganten, von Bäumen gesäumten Boulevard geworden.
In Roms Innenstadt sind die Piazza della Repubblica, die Piazza Farnesina, die Brunnen vor dem Pantheon, der Spanischen Treppe sowie der Piazza Navona inklusive dem zentralen Vier-Ströme-Brunnen vor der Kirche Sant'Agnese in Agone in Stand gesetzt und eröffnet; am Sonntag wurde auch der beliebte Trevi-Brunnen wieder feierlich befüllt.
Bald sollen der Vorplatz der Lateranbasilika, etliche neu gestaltete Parks und Metrostationen präsentiert werden.
Auch die eher vernachlässigte Region um den Hauptbahnhof Termini wurde baulich aufgewertet.
"Pilgerspur" zwischen Petersdom und Engelsburg
Zwischen Petersplatz und Engelsburg wurde in den letzten Tagen eine Art Pilgertrasse errichtet. In der Spur, die durch bepflanzte Beton- und Metallelemente auf der Via della Conciliazione abgegrenzt wurde, werden künftig die Besuchermengen kanalisiert, die durch die "Heilige Pforte" gehen wollen; jenes Portal im Petersdom, das nur im alle 25 Jahre stattfindenden "Heiligen Jahr" passierbar ist und von Papst Franziskus am Weihnachtsabend feierlich eröffnet wird.
Heiliges Jahr
Das Heilige Jahr ist ein Jubiläumsjahr in der katholischen Kirche. Es wird regulär alle 25 Jahre begangen. Das Heilige Jahr 2025 steht unter dem Motto "Pilger der Hoffnung". Einen Ablass von Sündenstrafen können Pilger dabei nicht nur bei Wallfahrten an eine der heiligen Stätten des Jubiläums oder eine der vier großen päpstlichen Basiliken in Rom erhalten, sondern auch beim Besuch der Verkündigungskirche in Nazareth, der Geburtskirche in Bethlehem oder der Grabeskirche in Jerusalem.
