Rom gibt Grünes Licht für Ständige Diakone auf Philippinen

Großer seelsorglicher Bedarf

Der Vatikan hat einem Antrag der philippinischen Bischöfe zur Weihe qualifizierter Katholiken als Ständige Diakone zugestimmt. Hintergrund ist ein hoher Bedarf in der seelsorglichen Betreuung der Gläubigen.

Eine Diakonstola / © Harald Oppitz (KNA)
Eine Diakonstola / © Harald Oppitz ( KNA )

Damit soll einem zunehmendem Priestermangel bei einem gleichzeitig großen sozialen und seelsorglichen Bedarf in dem stark katholisch geprägten Land Rechnung getragen werden, zitiert das asiatische Nachrichtenportal Ucanews (Donnerstag) den Klerus-Beauftragten der Philippinischen Bischofskonferenz, Erzbischof Romeo Lazo.

Ständiges Diakonat international

Unter den Ständigen Diakonen sollen auch verheiratete Männer sein. Das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) hatte den Weg für verheiratete Ständige Diakone freigemacht. In Deutschland wurden die ersten von ihnen 1968 geweiht. In vielen Ländern der Welt wird das Diakonat allerdings nur als eine Übergangsphase zum Priestertum angesehen; ein Ständiges Diakonat wird dort nicht oder kaum praktiziert.

Die meisten Bischöfe hatten bei ihrer Vollversammlung im Juli für eine Einführung Ständiger Diakone gestimmt, wie Erzbischof Lazo weiter erklärte. Trotz der katholischen Prägung durch spanische Missionare vor vier Jahrhunderten erlebten die Philippinen aufgrund wachsender Bevölkerung einen Priestermangel.

Ein Priester für durchschnittlich etwa 9.500 Katholiken

Der Vorsitzende der nationalen Bischofskonferenz, Bischof Pablo Virgilio David, sagte, die Wiederherstellung des Ständigen Diakonats werde das Engagement der Laien in der philippinischen Gesellschaft noch mehr beleben.

Laut jüngsten verfügbaren Zahlen ist auf den Philippinen ein Priester durchschnittlich für etwa 9.500 Katholiken zuständig. Im weltweiten Durchschnitt sei das Verhältnis eins zu 3.373, berichtet Ucanews unter Berufung auf Kirchenstatistiken.

Kirche auf den Philippinen

Die Philippinen sind neben dem kleinen Osttimor das einzige asiatische Land mit katholischer Bevölkerungsmehrheit. Etwa 80 Prozent der rund 109 Millionen Philippiner gehören der römisch-katholischen Kirche an; zudem gibt es rund 5 Prozent Muslime. Mehr als 330 Jahre spanischer Kolonialherrschaft haben den katholischen Glauben tief in der Gesellschaft verwurzelt. Der starke Volksglaube widerstand auch dem Versuch einer Protestantisierung nach Übernahme des Archipels durch die USA 1898.

Papstmesse zu 500 Jahren Christentum auf den Philippinen / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Papstmesse zu 500 Jahren Christentum auf den Philippinen / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA