Rote-Funken-Regimentspfarrer Quirl lobt neues Dreigestirn

"Sehr viel Karneval im Blut"

Das Kölner Dreigestirn für die kommende Session kommt von den "Kölsche Funke rut-wieß". Regimentspfarrer Johannes Quirl lobt die Tollitäten als "hervorragende Karnevalisten" - und erwartet ein volksnahes und begeisterndes Dreigestirn.

Kapelle der Roten Funken am Rosenmontag in Köln / © Rolf Vennenbernd (dpa)
Kapelle der Roten Funken am Rosenmontag in Köln / © Rolf Vennenbernd ( dpa )

DOMRADIO.DE: Im kommenden Jahr feiern der Kölner Karneval und das festordnende Komitee von 1823 e.V. ihr 200-jähriges Jubiläum. Und weil die "Kölsche Funke rut-wieß vun 1823" ebenfalls 200 Jahre alt werden, stellt diese Traditionsgesellschaft nun das Dreigestirn. Boris Müller, Marco Schneefeld und André Fahnenbruck werden Prinz Boris I., Bauer Marco und Jungfrau Agrippina. Pfarrer Johannes Quirl, Sie sind einer von zwei Regimentspfarrern der Roten Funken. Wer sind denn diese drei? 

Johannes Quirl, Regimentspfarrer der Roten Funken

"Ich bin sicher, dass Sie ein sehr volksnahes und begeisterndes Dreigestirn bilden werden, was wir nötig haben in dieser Pandemie."

Johannes Quirl (Regimentspfarrer der "Kölsche Funke rut-wieß vun 1823"): Das sind herrliche Rote Funken. Die drei bilden zusammen die Führung des dritten Knubbels. Die Roten Funken haben ja vier Abteilungen, die Knubbel genannt werden. Und sie leiten seit Jahren mit Humor, mit Witz, mit Esprit, mit Geschick diesen Knubbel. Ich freue mich so sehr für die drei, dass die das machen und dass sie ausgewählt worden sind. Das sind hervorragende Karnevalisten mit sehr viel Karneval im Blut, zum Teil auch familiär schon. Ich bin sicher, dass Sie ein sehr volksnahes und begeisterndes Dreigestirn bilden werden, was wir nötig haben in dieser Pandemie. 

DOMRADIO.DE: Stellen Sie sich mit Ihrem Kollegen als Pfarrer auf besonders viel Arbeit ein? Ist das für Sie mehr Arbeit, wenn Ihre Gesellschaft das Dreigestirn stellt? 

DOMRADIO.DE: Ich fand es schön, wie der designierte Prinz es formuliert hat: Wir möchten, dass Ihr den Karneval wieder feiern könnt auf den Straßen, so wie wir das gewohnt sind. Und wenn es nicht möglich ist, kommen wir zu Euch, in die Pfarrsäle, in die kleinen Kneipen und so weiter. Wir möchten Euch Spaß an der Freud machen. Und da sehe ich die drei durchaus für an, dass die das können. 

DOMRADIO.DE: Also das heißt, man muss sich schon auch jetzt für die kommende Session noch auf möglicherweise kommende Coronabeschränkungen einstellen. 

Johannes Quirl, Regimentspfarrer der Roten Funken

"Ich würde (...) uns allen und dieser Stadt wünschen, dass der Kölner Rosenmontagszug nächstes Jahr so geht, wie wir es gewohnt sind."

Quirl: Richtig. Wir haben ja gerade in diesen Tagen von der Bundesregierung gehört, dass es neue Coronaregeln gibt. Die Länder beschäftigen sich da gerade mit. Wir sind immer noch in der Situation, dass wir B-Pläne hervorzaubern müssen. Aber ich würde denen und uns allen und dieser Stadt wünschen, dass der Kölner Rosenmontagszug nächstes Jahr so geht, wie wir es gewohnt sind. 

DOMRADIO.DE: Es ist der 200. Geburtstag der Funken und auch des Festkomitees, denn die Funken sind ja dann somit der Verein der ersten Stunde. Was ist das Besondere daran, in so einem Jubiläumsjahr das Dreigestirn zu stellen? 

Quirl: Alles sozusagen. Es ist das i-Tüpfelchen. 200 Jahre ist ja eine Wahnsinns-Zeit in unserer heutigen schnelllebigen Zeit. Und das etwas so lange existiert und noch mit so viel Lust und Liebe gepflegt wird... Es gibt eine Menge Veranstaltungen zum 200. Jubiläum - und dann auch noch das Dreigestirn zu stellen.

Das ist eine Herausforderung, das sind sich die drei auch durchaus bewusst. Aber was kann es Schöneres geben? Und das ist den dreien genauso bewusst. Als die drei zur Ulrepforte kamen, habe ich sie in den Arm genommen und gesagt: Meinen Segen habt Ihr. Und sie haben gesagt: Da sind wir von ausgegangen.

Das Interview führte Uta Vorbrodt.

Fasching - Fastnacht - Karneval

Die "närrischen Tage" vor der am Aschermittwoch beginnenden Fastenzeit haben verschiedene Namen: Das meist in ursprünglich katholischen Gebieten veranstaltete Brauchtum heißt im Rheinland Karneval, in Mainz und Umgebung Fastnacht, im schwäbisch-alemannischen Gebiet Fasnet und im bayrisch-österreichischen Raum Fasching.

Bunt kostümiert nehmen Narren in Düsseldorf am Rosenmontagsumzug teil / © Federico Gambarini (dpa)
Bunt kostümiert nehmen Narren in Düsseldorf am Rosenmontagsumzug teil / © Federico Gambarini ( dpa )
Quelle:
DR