Bei den jährlichen Begegnungstagen vom 28. Dezember bis 1. Januar steht der Einsatz für Frieden und Solidarität im Mittelpunkt. Papst Franziskus ermutigte die Teilnehmer im Vorfeld, sich für Menschen in Bedrängnis einzusetzen. Dies gelte insbesondere für die vielen Migranten, die "so sehr" auf die freundliche Aufnahme durch die Jugendlichen angewiesen seien.
Weiter dankte das katholische Oberhaupt den jungen Christen für ihre kreativen Kräfte und ihren Ideenreichtum, mit denen sie sich dem Thema der Barmherzigkeit annähmen. Der Papst hatte am 8. Dezember ein Heiliges Jahr ausgerufen und es dem Thema Barmherzigkeit gewidmet.
Grüße von Ban
In einer Grußbotschaft rief UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon die Jugendlichen auf, die gemeinsamen Ziele von Frieden, Entwicklung und Menschenrechten voranzutreiben. EU-Ratspräsident Donald Tusk würdigte das Engagement der Taize-Bruderschaft, Gläubige verschiedener Konfessionen in Frieden und Freundschaft zusammenzubringen.
Während des Jugendtreffens, das die geistliche Gemeinschaft seit vielen Jahren organisiert, treffen sich die Jugendlichen mehrmals täglich zu Gebeten und Gesprächen. An den Vormittagen stehen Begegnungen mit Menschen vor Ort auf dem Programm, unter anderem mit Valencias Bürgermeister Joan Ribo, dem Soziologen Luis Die Olmos und einem Staatsanwalt am Antikorruptionsgericht.
Gebete für den Weltfrieden
An den Nachmittagen sprechen die Teilnehmer über Religion und Glaube oder ihr Engagement in den Heimatorten, in den Kirchengemeinden, in Schule, Studium oder am Arbeitsplatz. Höhepunkt der Begegnungstage ist die Feier eines alternativen Jahreswechsels in Form eines "Gebets für den Weltfrieden" und eines "Festes der Völker".
Taize zählt zu den wichtigen Orten der ökumenischen Bewegung. Der kleine Ort im Burgund ist Sitz einer Bruderschaft, die zum Treffpunkt für Jugendliche aus aller Welt wurde. Ihr gehören rund 100 Männer aus mehr als 25 Ländern an, die aus verschiedenen evangelischen und aus der katholischen Kirche stammen. Geleitet wird die Bruderschaft von dem deutschen Katholiken Frere Alois (61). Der Schwabe ist Nachfolger des von einer psychisch kranken Frau getöteten Taize-Gründers Frere Roger Schutz (1915-2005).