Rund 80 Muslime und Unterstützer haben am Freitagabend in Berlin an einem "Friedensmarsch" teilgenommen. Sie wollten damit ein Zeichen des gegenseitigen Respekts, des friedlichen Miteinanders zwischen Muslimen und Andersgläubigen, Humanisten und Nichtgläubigen zum Ausdruck bringen, sagte Mitinitiatorin Fereshta Ludin. Die aus Afghanistan stammende Lehrerin wurde Ende der 1990er-Jahre bundesweit bekannt, weil sie sich aus religiösen Gründen weigerte, im Unterricht das Kopftuch abzulegen.
Die mehrheitlich weiblichen Teilnehmer hielten weiße Zettel mit der Aufschrift "Salam aleikum heißt Friede mit Dir" in die Höhe. Ludin betonte, man sehe sich als übergreifende Friedensinitiative, die sich von keinem Verband und keiner Partei instrumentalisieren lassen wolle. Die Demonstranten eine die Sorge um den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Bundesweit finden Friedensmärsche statt
Ähnliche von Muslimen organisierten Friedensmärsche finden in mehreren deutschen Städten statt. Am vergangenen Samstag hatten in Kölns Innenstadt laut Angaben der Initiatoren rund 3.000 Menschen gegen islamistischen Terror demonstriert; Beobachter sprachen von 1.000 Demonstranten. Ursprünglich war mit bis zu 10.000 Muslimen und Bündnispartnern gerechnet worden.
Die Teilnehmerzahl in Berlin kommentierte Ludin mit den Worten, sie sehe dies als Anfang einer privaten Basisinitiative, die erst nach und nach weitere Kreise ziehe. Sie äußerte die Hoffnung, dass solche Demonstrationen künftig immer am Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan stattfinden. Im Rahmen der Veranstaltung wurde auch eine Schweigeminute für den Frieden und für die Opfer von Terror und Gewalt abgehalten.