Das teilte der Bischof von Tarbes und Lourdes, Jean-Marc Micas, am Freitag zum Abschluss der dortigen Vollversammlung der Französischen Bischofskonferenz mit. Die Ratgeber sollten ihm bei der Entscheidung helfen, die er als Bischof zu treffen habe.
Vorwürfe sexueller Belästigung
Der renommierte slowenische Künstler Rupnik war zuletzt wegen diverser Vorwürfe sexueller Belästigung und geistlichen Missbrauchs in Verruf gekommen. Der Jesuitenorden und der Vatikan haben ihn mit Strafmaßnahmen belegt. Damit steht auch Rupniks religiöses Werk in der Diskussion.
Rosenkranz-Mosaike
In Lourdes war Rupnik beauftragt worden, zum 150. Jahrestag der dortigen Marienerscheinungen 2008 Mosaike zum Thema Rosenkranz für die Fassade der Basilika anzufertigen. Bischof Micas betonte, Lourdes sei ein Ort, an den auch viele Missbrauchsbetroffene kämen, um Trost und Heilung zu suchen. Ihre Not sei nun groß angesichts der Mosaike Rupniks gerade an diesem Ort. "Diese Not können wir nicht ignorieren", so der Bischof.
Gremium soll beraten
Mitglieder der Arbeitsgruppe sollen neben dem Bischof selbst und dem Leiter des Heiligtums mindestens ein Betroffener, ein Experte für Sakralkunst und ein Psychotherapeut sein. Das Gremium solle unvoreingenommen diskutieren und keine vorschnellen Schlüsse ziehen, schreibt Micas.
In Lourdes, einem der berühmtesten Wallfahrtsorte der Welt, soll 1858 dem Hirtenmädchen Bernadette Soubirous (1844-1879) 18 mal Maria erschienen sein. Jahr für Jahr reisen in normalen Zeiten Millionen Pilger in das südfranzösische Pyrenäen-Städtchen. Dem sogenannten Lourdes-Wasser aus einer Quelle nahe der Mariengrotte von Massabielle schreiben Gläubige heilende Kräfte zu.