Der diskutierte Entwurf für eine Resolution des ÖRK zum Ukraine-Krieg sei zwar "besser als erwartet", aber dennoch ein Beispiel für den "Informationskrieg" des Westens, der wesentliche Fakten nicht benenne, sagte Philaret Bulekov von der russisch-orthodoxen Kirche. Die Kirchen des ÖRK versuchten nicht wirklich zu verstehen, was die wahren Ursachen des Konflikts seien.
Erneut griff der Mitarbeiter des Außenamts des Moskauer Patriarchats den deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier an. Dieser habe bei der ÖRK-Vollversammlungseröffnung einseitig gesprochen und habe seine eigene politische Mitverantwortung für die Situation in der Ukraine verschwiegen, so der Vorwurf von Bulekov.
Den in Karlsruhe versammelten Kirchen warf der russisch-orthdooxe Delegierte vor, nicht für Frieden aktiv zu werden. "Sie schauen schweigend der Politik in ihren Heimatstaaten zu, die nur von einem militärischen Sieg sprechen."
Dagegen riefen zwei ukrainische ÖRK-Vollversammlungsteilnehmer die russischen Delegierten auf, sich vom Krieg zu distanzieren. Das Leid der Ukrainer sei unermesslich, sagte Roman Sigov von der eigenständigen Orthodoxen Kirche der Ukraine (OKU). Es sei unerträglich, wenn der ÖRK nicht die "Wahrheit" benenne und die Aggressoren des Kriegs in seiner Heimat verurteilten. Oleksandra Kovalenko, ebenfalls Mitglied der OKU-Delegation, forderte, die ÖRK-Versammlung müsse die russisch-orthodoxen Delegierten zu einer Verurteilung des Krieges auffordern.