RWE-Chef Rolf Martin Schmitz ruft im Konflikt um den Hambacher Forst Umweltschützer auf, gemeinsam gegen Rechtsbrüche vorzugehen. "Ich fordere die NGOs wie Greenpeace und den BUND auf, mit RWE zusammen eine Kampagne gegen Rechtsbruch zu starten", sagte er der "Rheinischen Post" (Samstag).
Das nordrhein-westfälische Oberverwaltungsgericht in Münster hatte vor zwei Wochen per Eilbeschluss vorläufig verboten, dass RWE das Waldgebiet am Braunkohletagebau im Kreis Düren abholzen darf.
Neutrale Beobachter im Hambacher Forst?
"Nichts ist vorbei, der Kampf um Hambach geht weiter", sagte Schmitz. Die Aktivisten errichteten bereits wieder Baumhäuser und Barrikaden. "Wir halten uns an das Urteil, es wäre schön, wenn auch andere Parteien sich an die Rechtslage halten und keine neuen Baumhäuser bauen", forderte der RWE-Chef. Über den Nachrichtendienst Twitter fordert das Unternehmen immer wieder zu konstuktivem Dialog auf und teilt ihre Perspektive auf den Tagebau.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) NRW sprach sich derweil für neutrale Beobachter im Hambacher Forst aus. "Wir brauchen im Wald ein gewisses Maß an unabhängiger, öffentlicher Kontrolle", sagte der Geschäftsführer Dirk Jansen dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstag).
Initiative "Ende Gelände" will weiter protestieren
Das Rodungsverbot gilt solange, bis über die Klage des BUND NRW gegen den Hauptbetriebsplan 2018 bis 2020 für den Braunkohletagebau Hambach entschieden ist (AZ: 11 B 1129/18). Am letzten Samstag im Oktober will die Initiative "Ende Gelände" ihren Protest gegen den Braunkohletagebau mit zivilem Ungehorsam fortsetzen. Die Aktivisten planen den Angaben zufolge auf das Gelände vorzudringen, um den Abbau zu blockieren.