Obwohl seit dem Zweiten Weltkrieg viel Zeit vergangen sei, gebe es in Europa nach wie vor Gleichgültigkeit, Ungleichheit, Vorurteile, Juden- und Fremdenfeindlichkeit, heißt es in einem am Sonntag von der Gemeinschaft veröffentlichten Aufruf. Initiiert wurde die Aktion demnach von den Teilnehmern eines dreitägigen Treffens unter dem Titel "Global friendship to live together". Laut Sant'Egidio nahmen daran mehr als 1.000 Jugendliche aus Ost- und Westeuropa teil.
Am Sonntagvormittag besuchten sie zum Abschluss die NS-Gedenkstätte "Fosse Ardeatine" am Rande Roms. Dort hatte die SS am 24. März 1944 335 Personen erschossen. In ihrem dort verlesenen Appell sprachen sich die Teilnehmer des Treffens für Offenheit und Respekt gegenüber anderen aus. In Zeiten, in denen viele Menschen Angst und Hoffnungslosigkeit verspürten, wollten sie einer abschottenden Logik widerstehen, "die Menschen und Völker trennt".
Sant'Egidio wurde vor 50 Jahren in Rom gegründet. Die Vereinigung setzt sich international für Arme, Friedensarbeit, Flüchtlinge und Ökumene ein.