"Wir dürfen es nicht versäumen, an sie zu denken und von ihr zu sprechen." Das menschliche Herz brauche nicht nur Brot, es brauche auch Kultur und Berührendes für die Seele. Darum müsse die Kirche Zeugnis ablegen von der Bedeutung der Schönheit. Ruffos Kunstprojekt sei dafür ein geeignetes Mittel, so der Papst. Er dankte allen Beteiligten für das "schöne Ergebnis".
"Neues Kapitel" in der Geschichte der Bibliothek
Unter dem Titel "Tutti" werden spezielle Installationen und großformatige Arbeiten Ruffos gezeigt. Es handle sich um ein "neues Kapitel" in der Geschichte der Bibliothek, das durch die Enzyklika "Fratelli tutti" von Franziskus inspiriert sei, heißt es in der Ankündigung des Vatikan.
Das Projekt diene dazu, mehr zur Förderung der Kultur beizutragen, erklärte jüngst Kardinal Jose Tolentino Mendonca. "Möge die Geschichte mit der Gegenwart zusammentreffen und uns neue Perspektiven eröffnen", so der Leiter der Vatikanbibliothek. Die Zusammenarbeit mit dem römischen Künstler Ruffo mache es möglich, künftig von der Öffentlichkeit "mit ganz anderen Augen" gesehen zu werden. Zudem entspreche sie dem Wunsch, "mit der Zeit zu gehen".
Förderung der Kultur
Das Projekt sei für ihn "eine Reise in die Geschichte der Menschheit" gewesen, sagte Ruffo im Vorfeld der Eröffnung. Für die Ausstellung habe er unter anderem eine Installation gefertigt, die den Barberini-Saal der Bibliothek "in einen üppigen tropischen Wald" verwandele. Ruffo zählt nach eigenen Angaben zu den begehrtesten jungen Künstlern Italiens. Sein vielseitiges Schaffen "mit mehreren visuellen und semantischen Lesarten" widme er den großen Themen der Weltgeschichte.
Finanziert wurde das neue vatikanische Kunstprojekt mit Unterstützung der Erben des US-Multimilliardärs und Philanthropen Kirk Kerkorian. Die Schau ist bis zum 25. Februar jeweils dienstags und mittwochs von 16 bis 18 Uhr nach vorheriger Anmeldung zu sehen.
