Das kündigte der in Würzburg lebende Mediziner am Mittwoch in der Zeitung "Jüdische Allgemeine" an. Das Amt sei "nicht immer vergnügungssteuerpflichtig", dennoch gebe es auch eine gewisse Befriedigung, "denn mitunter hat man das Gefühl, dass man doch etwas bewegen kann".
Als Ziele für die kommenden vier Jahre nannte der Zentralratspräsident unter anderem die Einführung von Rabbinern bei der Bundeswehr, eine Verbesserung der Integrationskurse, ein bundesweites Meldesystem für antisemitische Vorfälle und die Realisierung der Pläne für eine Jüdische Akademie.
Zweite Amtszeit von Vorteil
Es brauche eine gewisse Zeit, bis man in den politischen Betrieb hineinfindet, Ansprechpartner kennenlernt, Kontakte knüpft, so Schuster. "Deshalb gehe ich davon aus, dass eine zweite Amtszeit mit der gleichen Person an der Spitze für den Zentralrat und die jüdische Gemeinschaft von Vorteil wäre. Insofern werde ich ein weiteres Mal kandidieren."
Der Mediziner war am 30. November 2014 zum Präsidenten des Zentralrats der Juden gewählt worden. Die nächste Ratsversammlung findet am 25. November in Frankfurt/Main statt. Schuster, der als Präsident Nachfolger von Dieter Graumann ist, wurde 1954 im israelischen Haifa geboren.
In der Nazi-Zeit musste seine Familie, deren Geschichte sich in Unterfranken über mehr als 400 Jahre zurückverfolgen lässt, aus Deutschland fliehen. Als sie Mitte der 1950er Jahre nach Unterfranken zurückkehrte, war Schuster zwei Jahre alt.