Als Auslöser der Gewalt sehe er unter anderem das Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan, zu dem es in früheren Jahren wiederholt zu gewalttätigen Konflikten gekommen sei, sagte der Benediktiner dem Portal katholisch.de (Dienstag).
Schutzräume aufsuchen müssen
Zwar seien bislang weder die Abtei nach das zugehörige Priorat Tabgha am See Genezareth direkt von den Demonstrationen und Ausschreitungen betroffen. Dennoch habe die Klostergemeinschaft am Montagabend während eines Raketenalarms in Jerusalem die Schutzräume im Kloster aufsuchen müssen.
Mitverantwortlich für die jüngsten Spannungen machte der deutsche Ordensmann die im Vergleich zu Israel und seiner erfolgreichen Impfkampagne weiter dramatische Pandemielage in den Palästinensergebieten. Die palästinensische Führung habe zu lange gewartet. "Wie wir jetzt wissen, hat man im Gazastreifen lieber Raketen gebaut, statt Impfstoff zu besorgen", zitiert das Portal den Prior.
Instabile innenpolitische Lage
Möglicherweise habe die instabile innenpolitische Lage in Israel inmitten der schwierigen Regierungsbildung die Lage zusätzlich verschärft. "In der Vergangenheit konnten sich angeschlagene Staatslenker immer profilieren, wenn sie militärische Stärke gezeigt haben", so Karl.
Die Lage im Heiligen Land ist zuletzt gefährlich eskaliert. Nach tagelangen Ausschreitungen an verschiedenen Orten in Jerusalem wurden seit Montagabend mehr als 400 Raketen aus dem Gazastreifen nach Israel gefeuert. Zwei Israelis wurden getötet, weitere schwer verletzt. Israel reagierte mit Luftangriffen auf Ziele im Gazastreifen, bei denen nach palästinensischen Angaben bislang 26 Palästinenser starben.