Ins Konzert gehen oder im Chor singen – all das ist coronabedingt im Moment sehr schwierig. In dieser Woche sind in Nordrhein-Westfalen die Schulen wieder gestartet. Viele Chöre beginnen wieder mit der Probenarbeit - eigentlich. Aber geht das überhaupt? Und was bedeutet das für die Kinder- und Jugendchöre in den Pfarreien oder für die Kirchenchöre? Wolfgang Kläsener ist der leitende Musiker in der Pfarrgemeinde St. Sebastian in Solingen und ist froh, dass die Zeiten des Lockdowns erstmal vorbei sind, denn die Chöre in der Pfarrei lebendig zu halten, sei schwer gewesen. Jetzt hätten sich aber die meisten an die neuen Umstände gewöhnt: „Jung und Alt kommen auch mit weiten Abständen klar und haben sich relativ rasch in diese Situation hineingefunden. Trotzdem haben wir natürlich bei weitem nicht die Besetzung wie zur Normalzeit.“
Reduzierte Besetzung und viel lüften
Vor allem für ältere Mitglieder in Kirchenchören ist das Risiko nicht gering – deswegen hat Kläsener mit den Proben für die älteren Chöre erst vor kurzem wieder begonnen: „Wir singen mit sehr großen Abständen. Wir singen im Kirchenraum, weil dort das Raumvolumen größer ist und die Lüftungsfrage leichter zu klären ist, wenn man die Türen öffnet. Aber es bleibt so, dass wir im Moment nur sehr einfache Dinge machen können. Die Menschen sind allerdings froh, überhaupt zusammenzukommen.“
Lieber mit Maske singen als gar nicht
Auch der Gemeindegesang leidet unter den Corona-Beschränkungen, Kläsener sagt, dass sie sehr vorsichtig sind, was das Singen in der Messe angeht: „Es gilt Maskenpflicht, was beim Singen immer ein bisschen lästig ist. Aber es geht - besser mit Maske singen als gar nicht singen. Wir beschränken uns in Solingen West im Moment noch auf ganz kurze Verse, etwa beim Antwortpsalm oder beim Halleluja.“
Auch wenn die Infektionszahlen wieder steigen, hofft der Kirchenmusiker wieder auf bessere Zeiten: „Mir macht Hoffnung, dass wir innerhalb der Abstandsregeln unter Einhaltung aller virologischen Empfehlungen, doch allmählich wieder ans Singen kommen, neue Formen finden, kreativ sind.“
Das komplette Interview gibt es in der Sendung „Musica“ zu hören oder hier.
Weiteres Programm in Musica:
Marc-Antoine Charpentier: Missa „Maria est assumpta“
G. B. Pergolesie: „Salve Regina“ für Sopran solo und Orchester
J. N. Hummel: Doppelkonzert in g-moll op. 17