Schweriner Weihbischof Werbs in Hamburg beigesetzt

Trauergottesdienst im Mariendom

Der gestorbene emeritierte Weihbischof Norbert Werbs, der lange in Mecklenburg gewirkt hat, ist im Hamburger Mariendom beigesetzt worden. "Weihbischof Werbs war für viele ein Orientierungspunkt", sagte Erzbischof Stefan Heße.

Der emeritierte Weihbischof Norbert Werbs / © Harald Oppitz (KNA)
Der emeritierte Weihbischof Norbert Werbs / © Harald Oppitz ( KNA )

Er würdigte bei einem Trauergottesdienst seine "Standfestigkeit" gegenüber den DDR-Behörden, als es etwa um die Durchführung kirchlicher Veranstaltungen gegangen sei. Der Geistliche war am 3. Januar im Alter von 82 Jahren im mecklenburgischen Neubrandenburg gestorben.

Stefan Heße / © Georg Wendt (dpa)
Stefan Heße / © Georg Wendt ( dpa )

Werbs' Wortmeldung bei einer europäischen Bischofssynode im Vatikan, mit der er weltweite Aufmerksamkeit erregt hatte, bezeichnete Heße als "prophetisch". Der Weihbischof hatte dort 1991 gefragt, ob die Kirche nicht liberaler mit geschiedenen und wiederverheirateten Katholikinnen und Katholiken umgehen müsse, die aus kirchenrechtlicher Sicht in einer ungültigen Beziehung leben.

"Dieselben Fragen finden Sie heute nahezu wortgleich im Synodalen Weg hier in Deutschland und in der Weltsynode", so Heße laut Manuskript.

Werbs ordnete katholische Kirche in Mecklenburg neu

Werbs kam 1940 in Warnemünde zur Welt. 1964 empfing er die Priester- und 1981 die Bischofsweihe. Als Weihbischof war er für das sogenannte Bischöfliche Amt in Schwerin tätig, das zu DDR-Zeiten als provisorischer kirchlicher Verwaltungsbereich geschaffen wurde. Nach der Wende war Werbs maßgeblich an der Neuordnung der katholischen Kirche in Mecklenburg beteiligt, die 1995 dem neugegründeten Erzbistum Hamburg zugeschlagen wurde. Im Mai 2015 ging er mit 75 Jahren nach 34 Dienstjahren als damals dienstältester deutscher Weihbischof in den Ruhestand.

An dem Trauergottesdienst nahmen auch der emeritierte Hamburger Erzbischof Werner Thissen, Weihbischof Horst Eberlein und der emeritierte Weihbischof Hans-Jochen Jaschke teil. Im Anschluss wurde Werbs in der Krypta des Mariendoms bestattet.

Laut Heße wurde der Geistliche auf eigenen Wunsch in Hamburg und nicht in seiner mecklenburgischen Heimat beigesetzt. Er wolle damit zum Ausdruck bringen, zum Erzbistum Hamburg als Ganzem zu stehen.

"Ich danke Norbert Werbs ausdrücklich für dieses Zeichen für die Einheit unseres Bistums", so Heße.

Information der Redaktion: Dieser Artikel wurde am 13.01.2023 um 12.23Uhr aktualisiert. 

Erzbistum Hamburg

Die Fläche des Erzbistums Hamburg beträgt 32.520 Quadratkilometer, denn das Bistum umfasst drei Bundesländer: Hamburg (755 Quadratkilometer), Schleswig-Holstein (15.803 Quadratkilometer) und der Landesteil Mecklenburg (15.962 Quadratkilometer) des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern. Es ist damit das flächenmäßig größte Bistum in Deutschland.

Mariendom in Hamburg / © Maria Feck (KNA)
Mariendom in Hamburg / © Maria Feck ( KNA )
Quelle:
KNA