Am 8. September 2020 hatte sie ihr Diamantenes Professjubiläum gefeiert. Alle Einladungen hat sie von Hand selbst geschrieben und die Gesänge für die Feier ausgesucht.
Als ich sie fragte, was denn auf das Gedenkbild solle, hatte ich mit einer Mariendarstellung gerechnet. Weit gefehlt: Selbstbewusst kam sie mit einem alten Foto von sich selbst, wie sie beschwingten Schrittes unter blühenden Bäumen durch den Frühlingsgarten geht - einen Garten, den sie ihr ganzen Klosterleben lang geliebt und auch gepflegt hat. Nach ihren Wünschen habe ich das Bild sie für bearbeitet und dann drucken lassen.
Ich verstand: Hier feiert ein Mensch die Ernte seines Lebens - in großer Freude und Dankbarkeit. Sie wählte dazu folgenden Text aus:
Von Herzen freue ich mich am HERRN.
Meine Seele jubelt über meinen Gott.
Denn er kleidet mich in Gewänder des Heils, er hüllt mich in den Mantel der Gerechtigkeit,
wie ein Bräutigam sich festlich schmückt und wie eine Braut ihr Geschmeide anlegt.
Denn wie die Erde ihr Gewächs hervorbringt
und der Garten seine Saat sprießen lässt,
so lässt GOTT, der Herr, Gerechtigkeit sprießen. (Jesaja 61, 10+11)