Nachdem die "Aquarius" am Freitag vor der libyschen Küste 141 Menschen aus Seenot gerettet hatte, blieb ihm erneut ein sicherer Hafen in Europa verwehrt. Am Montag lag die "Aquarius", die von "SOS Méditerranée" und "Ärzte ohne Grenzen" betrieben wird, zwischen Malta und Italien und wartete nach Angaben der Hilfsorganisationen weiter auf Zuweisung eines Hafens.
Erst am Sonntagabend hatte das italienische Rettungszentrum laut Protokoll der "Aquarius" die Seenotretter in Kenntnis gesetzt, dass es keinen sicheren Ort zur Verfügung stellt. Bereits während der Rettungsaktion hatte die Mannschaft nach eigenen Angaben alle zuständigen staatlichen Behörden informiert, darunter die Seenotrettungszentralen von Italien, Malta und Tunesien und das libysche "Joint Rescue Coordination Center" (JRCC). Dieses habe zwar bestätigt, Koordinierungsstelle für die Rettungen zu sein, aber zugleich das Schiff angewiesen, bei einer anderen Seenotrettungszentrale nach einem sicheren Hafen zu fragen.
Schon im Juni musste das mit Flüchtlingen voll besetzte Schiff rund eine Woche im Mittelmeer ausharren, weil Italien und Malta ihre Häfen für die Retter sperrten. Schließlich durfte die «Aquarius» in der spanischen Hafenstadt Valencia anlegen.