Seit 70 Jahren gelebte Partnerschaft

Tokyo-Sonntag 2024

Die Erzbistümer in Köln und Tokio rufen zum 70. Mal dazu auf, den alljährlichen "Tokyo-Sonntag" als Zeichen gemeinsamer Verbundenheit zu begehen. In Düsseldorf wird der Sonntag mit einem Gottesdienst und einer Ausstellung gefeiert.

Japanische Schwester im Kölner Dom / © Boecker
Japanische Schwester im Kölner Dom / © Boecker

Der Kölner Kardinal Josef Frings und sein japa­nischer Amts­bruder Peter Tatsuo Doi aus Tokio riefen im Jahr 1954 eine "Gebets- und Hilfsgemeinschaft" ins Leben. Eine finan­zielle Unter­stüt­zung aus Köln für das Partner­bistum Tokio ist schon seit dem japa­nischen Wirt­schafts­auf­schwung der 1960er- und 70er-Jah­re nicht mehr nö­tig. 

Beide Erzbistümer pflegen eine besondere Beziehung mit der Ortskirche in Myanmar. Seit einigen Jahren besuchen sich Delegationen und die Bischöfe der drei Länder und beleben die Partnerschaft.

Hilfe für Menschen in Myanmar 

Seit dem Militärputsch vor drei Jahren wurde die materielle Hilfe für die Menschen in Myanmar verstärkt. Beim Tokyo-Sonntag im vergangenen Jahr gab es einen großen Solidaritätstag mit der burmesischen Community im Dom zu Köln. 

Auch in diesem Jahr wird im Gebet besonders der Bürgerkriegsopfer und der Vertriebenen in dem südostasiatischen Land gedacht.

Anlässlich des aktuellen Jubiläums wird der zentrale Gottesdienst in diesem Jahr in Düsseldorf, in St. Franziskus Xaverius, gehalten. Die Pfarrei, die nach dem Begründer der Japanmission benannt ist, beheimatet heute einen Konvent japanischer Ordensfrauen, die "Schwestern von der Liebe Jesu". 

Gedenktag mit Begegnung

Im Anschluss an die Heilige Messe, die um 11 Uhr in deutscher und japanischer Sprache stattfindet, eröffnet Maria Groos, Vorsitzende von Knotenpunkt - Begegnung verbindet e.V. aus Eichstätt, eine Ausstellung. 

Kardinal Josef Frings (2.v.l.) und Kardinal Tatsuo Peter Doi (l.) in Japan, 1957 / © N.N. (KNA)
Kardinal Josef Frings (2.v.l.) und Kardinal Tatsuo Peter Doi (l.) in Japan, 1957 / © N.N. ( KNA )

Alle Besucherinnen und Besucher der Heiligen Messe sowie alle Nippon-Interessierte sind eingeladen zum Besuch dieser Ausstellung, die das Leben und Wirken des Dr. Takashi Nagai zeigt. 

Eine Reistafel im Pfarrheim beendet den Gedenktag mit Gesprächen, Begegnung und kühlen Getränken.

Priester und Pfadfinder zu Besuch im Erzbistum Köln 

Im Erzbistum Tokio wird am 28. Januar 2024 gleich­zeitig zum "Tokyo-Sonn­tag" im Erzbistum Köln der "Köln-Sonn­tag" ge­feiert. 

Darüber hinaus werden 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus verschiedenen japanischen Pfadfinder-Gruppen vom 29. April bis zum 4. Mai das Erzbistum Köln besuchen. Ebenso wird eine kleine Gruppe von Priestern aus dem Partnerbistum zur Dreikönigswallfahrt am Hohen Dom zu Köln, erwartet. 

In Altenberg und in Köln geht es darum, sich auszutauschen und einander besser kennen zu lernen, ganz im Sinne der langjährigen und zukunftsträchtigen Partnerschaft. 

Übertragung des Gottesdienstes in Tokio

Eine Liveübertragung des Gottesdienstes ist auch im Nachhinein unter folgendem Link abrufbar: https://youtube.com/@user-tc4dk8bm9c?si=fDLdoSvGBGWpUG_s
Beim Gottesdienst wird eine Lesung auf Deutsch vorgetragen und die Fürbitten in Japanisch, Deutsch und Burmesisch. Damit wird auch das gemeinsame Engagement der Erzbistümer Tokio und Köln für die Menschen in Myanmar deutlich.
Marianne Bauer aus dem Bereich Jugend-, Schul- und Hochschulpastoral verliest im Auftrag für das Erzbistum Köln ein Grußwort von Rainer Maria Kardinal Woelki.

Kirche in Japan

Das Christentum spielt in Japan nur eine geringe Rolle. Die Vorstellung eines einzigen, allmächtigen Gottes hat nur wenig Übereinstimmung mit den traditionellen religiösen Vorstellungen des Shinto und des Buddhismus. Derzeit bekennt sich weniger als ein Prozent der rund 127 Millionen japanischen Staatsbürger, also maximal eine Million Menschen, zu einer der christlichen Konfessionen. Von den bislang 62 Ministerpräsidenten Japans waren 7 bekennende Christen, zuletzt der Katholik Taro Aso (2008/09).

Die Statue von Francis Xavier in Yamaguchi, Japan / © N.N. (shutterstock)
Die Statue von Francis Xavier in Yamaguchi, Japan / © N.N. ( shutterstock )