Unter Führung Kardinals Krikor Bedros Agagianian (1895-1971) sei die armenisch-katholische Kirche nach den unruhigen und blutigen Ereignissen des armenischen Völkermordes wieder erblüht, zitierte Vatican News am Wochenende die Verfahrensbegründung. Zu der Messe am Freitag war auch der amtierende Patriarch von Kilikien, Raphael Bedros XXI. Minassian, angereist.
Agagianian war ab 1937 Patriarch von Kilikien und von 1960 bis 1970 Präfekt der vatikanischen Missionskongregation ("Propaganda Fide"). Er war der bedeutendste armenisch-katholische Patriarch im 20. Jahrhundert und galt in den 1950er und 1960er Jahren sogar als Kandidat für das Papstamt ("papabile"). Beim Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) wirkte er als einer der vier Konzils-Moderatoren.
Führende Rolle im Vatikan
Agagianian, der am 18. September 1895 im heute georgischen Achalziche geboren wurde, spielte in den Jahrzehnten vor und nach dem Zweiten Vatikanum eine führende Rolle in den Angelegenheiten der armenischen Kirche in Rom.
1917 zum Priester geweiht, war er ab 1921 Dozent am Päpstlichen Armenischen Kolleg und von 1932 bis 1937 dessen Rektor. Papst Pius XII. machte den Patriarchen 1946 zum Kardinal. Agagianian starb 1971 in Rom, wo er auch begraben ist.
Zur armenisch-katholischen Kirche bekennen sich heute rund 470.000 Gläubige weltweit, darunter rund 325.000 in Armenien selbst. Der Rest ist weltweit verstreut.