In der Jugendanstalt Neustrelitz ging er an den Franziskanerbruder Gabriel Zörnig aus Waren (Müritz). Der Ordenspriester engagiert sich in der Jugendanstalt sowie in den Justizvollzugsanstalten Neubrandenburg und Bützow als Seelsorger für Häftlinge und Anstaltsmitarbeiter.
Dialog mit Menschen "drinnen und draußen"
Dabei sei Zörnig "unverzichtbar geworden", betonte Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier (CDU) in seiner Laudatio laut Redemanuskript. Dem Ordensmann sei der Dialog zwischen den Menschen "drinnen und draußen" ein Herzensanliegen, um "Vorurteile, Berührungsängste und Verkrampfungen" abzubauen.
Der stellvertretende Ministerpräsident hob auch Zörnigs Kreativität als Gefängnisseelsorger hervor. So habe er ein Theaterprojekt, einen Konzert-Gottesdienst mit einer Soulsängerin und einen Martinsgottesdienst mit einer Prozession über das Anstaltsgelände organisiert. Caffier verwies überdies auf ökumenische Gebetstage und Tiersegnungen in der Jugendanstalt Neustrelitz in Verantwortung des Franziskaners.
Jahrelanges Engagement als Seelsorger
"Bruder Gabriel hat über Jahre hinweg sein soziales, leidenschaftliches und humorvolles Engagement als Seelsorger bewiesen", begründete der Vorsitzende des Dreikönigsvereins, Rainer Prachtl, die Ehrung. Der Ordensmann vereinige die franziskanischen Tugenden von Demut und Nächstenliebe. Zörnig gehört der Ordensgemeinschaft seit 26 Jahren an. Er war unter anderem auch Jugendseelsorger im Raum Güstrow und Teterow.
Der 1994 begründete Siemerling-Sozialpreis ehrt Menschen, die sich besonders um christlich-humanistische, kulturelle oder soziale Werte verdient gemacht haben. Er ist mit 10.000 Euro dotiert und wurde zum 25. Mal verliehen.
Siemerling-Sozialpreis
Die Auszeichnung ist nach der Familie Siemerling benannt, deren Mitglieder seit dem 18. Jahrhundert über mehrere Generationen hinweg als Ärzte, Apotheker, Kaufleute und Bankiers in Neubrandenburg wirkten. Caffier würdigte den Preis als "wichtiges Zeichen der Wertschätzung und des Zuspruchs für unermüdliches soziales und kulturelles Engagement".