ZdK über Entschädigungen für Missbrauchsopfer

Sind Kirchensteuergelder tabu?

Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Thomas Sternberg, fordert von den Bischöfen weitere Beratungen beim Thema Entschädigung für Missbrauchsopfer. Kritisch sieht er die Verwendung von Kirchensteuergeldern.

Kirchensteuer / © Daniela Staerk (shutterstock)

Er sei nicht glücklich, "über diese Summen, die da genannt werden", sagte er der "Passauer Neuen Presse" (Freitag). Es gehe hier auch um die Kirchensteuer, also um die Beiträge der katholischen Gläubigen.

Der ZdK-Präsident betonte weiter: "Es muss die grundsätzliche Frage gestellt werden, ob überhaupt die Beiträge der Gläubigen zu Entschädigungszahlungen herangezogen werden können, die in einer Institution geschehen, aber nicht von ihr beabsichtigt worden sind. Man wird diese exorbitanten Zahlen in einem sehr viel größeren Kontext diskutieren müssen."

DBK hat umfassende Entschädigungen beschlossen

Die deutschen Bischöfe hatten bei ihrer Herbstvollversammlung in Fulda mit Blick auf kirchliche Missbrauchsopfer umfassendere Entschädigungen beschlossen. Genaue Summen wurden noch nicht festgelegt. Berechnungen, wonach rund 3.000 Opfer je 300.000 Euro Entschädigung erhalten würden und somit knapp eine Milliarde Euro ausgezahlt werden müsste, seien derzeit noch nicht verifizierbar, sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx.


ZdK-Präsident Thomas Sternberg / © Julia Steinbrecht (KNA)
ZdK-Präsident Thomas Sternberg / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA