Die katholische Kirche in der Slowakei hat eine neue Auswertung zum Umgang mit sexuellem Missbrauch in den eigenen Reihen veröffentlicht. Demnach sind in den vergangenen Jahren 68 einschlägige Beschwerden eingegangen, die sich auf den Zeitraum seit 1990 beziehen.
In 39 Fällen haben sich die Vorwürfe den Angaben zufolge bestätigt, in fünf dagegen nicht. In den übrigen Fällen stehe die Klärung des Sachverhalts noch aus oder sei nicht möglich.
"Nicht immer eine proaktive Haltung"
Der Vorsitzende der Slowakischen Bischofskonferenz, Bernard Bober, entschuldigte sich bei allen Leidtragenden. "In Demut geben wir zu, dass wir vor allem in der Vergangenheit nicht immer eine proaktive Haltung im Umgang mit Straftaten des sexuellen Missbrauchs eingenommen haben", erklärte der Erzbischof von Kosice.
"Das belastet und beunruhigt uns. Aber wenn wir vorankommen wollen, müssen wir aufrichtig in den Spiegel schauen." In diesem Zusammenhang räumte Bober ein, dass die aktuelle Auswertung nur jene Fälle enthalte, die durch Berichte bekannt geworden seien. Tatsächlich sei die Zahl der Opfer "sicherlich viel größer".