Ackermann hatte 1985 in Kenia die Organisation Solwodi gegründet, um Frauen zu helfen, die aus der Armutsprostitution aussteigen wollten. Der Schwarze Kontinent ist bis heute der Schwerpunkt der Arbeit von Solwodi. In Deutschland hat die Organisation inzwischen 18 Beratungsstellen und 7 Schutzhäuser für Frauen und Mädchen, die Opfer von Menschenhandel, Prostitution, Zwangsheirat oder häuslicher Gewalt geworden sind.
Auszeichnung für Engagement
2020 hatte sich Ackermann aus der Leitung von Solwodi zurückgezogen. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hatte Ackermann zu ihrem 85. Geburtstag im Februar 2022 als engagierte Kämpferin für Frauenrechte und großartiges Vorbild für Menschlichkeit gewürdigt.
Von der Bankkauffrau zur Frauenrechtlerin
Ackermann wurde 1937 in Völklingen im Saarland geboren und arbeitete zunächst als Bankkauffrau in Saarbrücken und Paris. 1960 trat sie den Weißen Schwestern bei. Sie studierte Theologie, Pädagogik und Psychologie und war unter anderem für das Hilfswerk Missio tätig. Acht Jahre lang lebte Ackermann in Afrika, zunächst in Ruanda, später
in Kenia.
Einsatz gegen Prostitution und Gewalt
Solwodi würdigte Ackermann als "starke Persönlichkeit und charismatische Gründerin". Ihr sei es zu verdanken, dass Themen wie Prostitution und geschlechtsspezifische Gewalt in den späten 1980er Jahren überhaupt erst auf die Tagesordnung gekommen seien. Solwodi wörtlich: "Wenn es um von Gewalt betroffene Frauen ging, dann war sie nicht an Regeln oder Konventionen gebunden, dann war ihr kein Anruf zu viel, kein Weg zu weit, um sich mit voller Kraft für die Frauen einzusetzen."