Katholischer Frauenbund wirbt für Stärkung der Demokratie

Sorge um friedvolles Miteinander

Der Katholische Deutsche Frauenbund sorgt sich um das demokratische Leben in Deutschland. Grund dafür sind rechtspopulistische und extremistische Strömungen. Zudem fordert der Verband eine Überarbeitung der Gesetze zur Prostitution.

Eine Frau hält ein purpurfarbenes Kreuz bei einem Gebet der beiden katholischen Frauenverbände kfd und KDFB. / © Harald Oppitz (KNA)
Eine Frau hält ein purpurfarbenes Kreuz bei einem Gebet der beiden katholischen Frauenverbände kfd und KDFB. / © Harald Oppitz ( KNA )

Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) wirbt für die Stärkung der Demokratie und den Widerstand gegen populistische und extremistische Strömungen in Politik und Gesellschaft. Ebenso fordert der Verband mit Blick auf Menschenrechte und Menschenwürde die Überarbeitung der bestehenden Gesetzgebung zum Prostituiertenschutz. So lauten am Mittwoch in Köln veröffentlichte Ergebnisse der online abgehaltenen Bundesdelegiertenversammlung.

"Mit Sorge nehmen wir das Erstarken rechtspopulistischer und extremistischer Strömungen in Politik und Gesellschaft sowie deren schleichende Etablierung im Alltag wahr. Diese Tendenzen tragen zur Spaltung der Gesellschaft bei. Sie gefährden friedvolles Miteinander und demokratisches Leben, das geprägt ist von Gerechtigkeit, Solidarität und Menschenwürde" erklärte die KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth.

Sexkaufverbots in Deutschland gefordert

Der KDFB sehe die Demokratie und ihre Grundwerte durch die AfD und andere populistische Gruppen bedroht und grenze sich von deren Programmatik und Handeln ab. "Jede Form von Diskriminierung und Benachteiligung, die aufgrund von Geschlecht, Religion, Herkunft, Hautfarbe, Behinderung oder Krankheit erfolgt, widerspricht dem Grundgesetz, der Menschenwürde und den Werten des KDFB", betonte Flachsbarth. Menschenverachtende und rassistische Äußerungen seien daher unvereinbar mit einer Mitgliedschaft in dem Frauenbund.

Die Versammlung, die wegen der Corona-Pandemie erstmals digital stattfand, befasste sich außerdem mit dem Thema Prostitution. Der KDFB fordert von der Bundesregierung die Einführung eines Sexkaufverbots in Deutschland, eine Bestrafung von Freiern sowie konkrete Ausstiegsprogramme und Hilfen für Zwangsprostituierte ("Nordisches Modell"). Bereits 2013 hatte der KDFB die Politik aufgerufen, den Schutz von Prostituierten zu verbessern sowie Zwangsprostitution und Menschenhandel rigide einzugrenzen.

Gleichberechtigung von Frauen

Eine Ermutigung für das weitere Engagement in Politik, Gesellschaft und Kirche, besonders für die Gleichberechtigung von Frauen in allen Lebensbereichen, erhielten die Teilnehmerinnen der Versammlung durch eine Videobotschaft von Elke Büdenbender, Ehefrau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, wie es hieß. 

Der KDFB hat nach eigenen Angaben bundesweit rund 180.000 Mitglieder. Seit der Gründung 1903 setze er sich für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Politik, Gesellschaft und Kirche ein.


Prostitution / © Caro Bastian (epd)
Prostitution / © Caro Bastian ( epd )
Quelle:
KNA