Sozialdienst katholischer Frauen sieht mehr Menschen in Not

Kein Geld für steigende Kosten

Mehr Menschen suchen angesichts der Energiekrise derzeit Rat und Hilfe. Das beobachtet der Sozialdienst katholischer Frauen. Zunehmend meldeten sich auch Menschen, "die früher nie in eine Sozialberatungsstelle gekommen wären".

Symbolbild Stromkosten / © Bacho (shutterstock)

Das teilte der Dienst (SkF) am Mittwoch in Dortmund mit. Rentnerinnen und Rentner, Alleinerziehende und Familie mit kleinem Einkommen wüssten oft noch nicht, welche Kosten im Einzelnen auf sie zukämen. Sie wüssten nur, "dass sie kein Geld übrighaben, um die steigenden Kosten aufzufangen".

Gaszähler / © Bernd Weißbrod (dpa)
Gaszähler / © Bernd Weißbrod ( dpa )

Möglichkeiten der Unterstützung seien teils unbekannt, teils scheuten sich die Betroffenen, Anträge auf Wohngeld stellen oder Hilfen beim Jobcenter oder Sozialamt zu beantragen.

Die Menschen müssten die notwendigen Auskünfte schnell bekommen, mahnte SkF-Bundesvorstand Renate Jachmann-Willmer. "Hier sind nicht nur die Beratungsstellen gefordert, sondern auch die Ämter." Die Beratungskapazität müsse aufgestockt, Antragsverfahren müssten vereinfacht werden.

Wohnungskündigungen bei Mietrückstan aussetzen

Zudem forderte die Expertin, Wohnungskündigungen bei Mietrückstand und Stromsperren auszusetzen: "Gerade jetzt brauchen die Menschen die Sicherheit, dass sie nicht im Stich gelassen werden. Es braucht die Zuversicht, dass es auch bei finanziellen Engpässen Lösungen und Unterstützung geben wird".

Leerer Geldbeutel beim Einkaufen / © eldar nurkovic (shutterstock)
Leerer Geldbeutel beim Einkaufen / © eldar nurkovic ( shutterstock )

Insbesondere Alleinerziehende, Kinder und Jugendliche sowie ältere Menschen dürften "nicht wieder mit ihren Ängsten allein gelassen werden", betonte Jachmann-Willmer im Hinblick auf die Corona-Pandemie.

Sozialdienst katholischer Frauen (SkF)

Die Gründung des Sozialdienstes katholischer Frauen e. V. Köln geht zurück auf die Initiative zweier Frauen, Agnes Neuhaus in Dortmund und Marie Le Hanne Reichensperger in Köln, die sich unabhängig voneinander um 1899/1900 herum entschlossen, Frauen und Mädchen in Not Hilfe zu leisten.

Sozial-caritatives Leben entsprach zwar durchaus den gesellschaftlichen Moralvorstellungen und dem Frauenbild des ausgehenden 19. Jahrhunderts, allerdings nicht in der Form, wie es dann von den Frauen dieses Vereins gelebt wurde.

Sozialdienst Katholischer Frauen (DR)
Sozialdienst Katholischer Frauen / ( DR )
Quelle:
KNA