Sozialverbände fordern Kindergelderhöhung

"Eine solide Grundsicherung"

Mehrere Sozialverbände haben sich der Forderung von SPD und Grünen angeschlossen, das Kindergeld parallel zu den Kinderfreibeträgen zu erhöhen. Die Erhöhung des Kinderfreibetrags führe zu einer Entlastung von 377 Euro im Monat.

Diskussion um Kindergeld / © Daniel Reinhardt (dpa)
Diskussion um Kindergeld / © Daniel Reinhardt ( dpa )

Aber nur bei Spitzenverdienern, sagte der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Ulrich Schneider, dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (RND/Mittwoch). Familien mit mittlerem und niedrigem Einkommen gingen dagegen leer aus. Daher wäre es nur konsequent und gerecht, das Kindergeld in einem ersten Schritt von 250 Euro auf 300 Euro anzuheben "und perspektivisch auf 377 zu erhöhen."

Bentele: "Eine solide Kindergrundsicherung"

VdK-Präsidentin Verena Bentele beklagte: "Eine Erhöhung des Kinderfreibetrags führt dazu, dass die Schere zwischen Arm und Reich weiter auseinandergeht." Sollte der Freibetrag steigen, müsste auch das Kindergeld steigen. Echte Gerechtigkeit könne aber nur ein Systemwandel bringen: "Wir brauchen eine solide Kindergrundsicherung, die die Ungleichbehandlung von reichen und armen Familien aus der Welt schafft", sagte sie dem RND. 

Die Vorstandsvorsitzende des Sozialverbands Deutschland, Michaela Engelmeier, betonte, jedes Kind müsse dem Staat gleich viel wert sein: "Darum müssen perspektivisch Kindergeld und Kinderfreibetrag einander angepasst werden." Auch der Bundesgeschäftsführer des Kinderschutzbundes, Daniel Grein, kritisierte, dass die Mehrheit der Kinder in Deutschland von der Erhöhung der Freibeträge nicht profitieren werde.

Klingbeil bezeichnet die Pläne als "ungerecht"

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) will für dieses Jahr den Kinderfreibetrag von 6.024 auf 6.612 Euro anheben, bislang aber nicht das Kindergeld. Vom Freibetrag, der auf die Einkommenssteuer angerechnet wird, profitieren nur Eltern mit höheren Einkommen. SPD-Chef Lars Klingbeil bezeichnete die Pläne als "ungerecht". Das Kindergeld wurde zuletzt zum Januar 2023 von 219 auf 250 Euro angehoben. Der Freibetrag stieg damals von 5.620 auf 6.024 Euro.  

Sozialverband VdK

Der Sozialverband VdK ist ein bundesweit tätiger gemeinnütziger Verband. Er ist parteipolitisch und konfessionell neutral sowie finanziell unabhängig. Schwerpunkte des VdK sind sozialpolitische Interessenvertretung und Sozialrechtsberatung. Der Sozialverband VdK hat fast 1,9 Millionen Mitglieder, Tendenz steigend.

Der VdK-Bundesverband wurde 1950 gegründet und hat seinen Sitz in Berlin. An der Spitze des Verbandes steht eine Präsidentin/ein Präsident. Seit dem 16. Mai 2018 ist dies VdK-Präsidentin Verena Bentele. (VdK/Stand 23.08.2018)

Pflegerin mit Mundschutz / © PitukTV (shutterstock)


 

Quelle:
KNA