Bundespräses Stefan-Bernhard Eirich teilte am Dienstag in Köln mit, die erlangten Beschlüsse seien mit Fragezeichen zu versehen, da letztendlich noch der Vatikan überzeugt werden müsse. Die Zustimmung Roms zu den entscheidenden Reformanliegen gelte jedoch als wenig wahrscheinlich.
Dass eine offene Spaltung der katholischen Kirche in Deutschland ausblieb, hält Eirich für einen Erfolg des Synodalen Weges. "Es stimmt mich aber mehr als nachdenklich, wenn am Ende des Tages kaum das Nötigste erreicht wurde, um die gesellschaftliche Anschlussfähigkeit der Kirche nicht völlig zu verspielen."
Kirche müsse sich auf Kern besinnen
Die KAB rief Bischöfe und Laien auf, sich wieder auf die Sorgen und Nöte der Gegenwart zu besinnen, um neue Glaubwürdigkeit für die katholische Kirche zu gewinnen. Nach mehr als einem Jahrzehnt der Beschäftigung mit sich selber müsse die Kirche endlich zeigen, dass sie sich für die Menschen interessiere und bei ihnen sein wolle: "Wir brauchen eine Kirche, der Inflation und wachsende Armut, die Bedrohung durch die Klimakrise und die unerträgliche Last eines Krieges mitten in Europa buchstäblich zu Herzen gehen", sagte der Präses des katholischen Sozialverbandes. Dazu müssten Strukturen und Machtverteilung in der katholischen Kirche verändert werden.
Der Synodale Weg war 2019 von der Bischofskonferenz und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) ins Leben gerufen worden, um Wege aus der Vertrauenskrise durch die Missbrauchsskandale zu finden. Die etwa 210 Synodalen hatten sich unter anderem für offizielle Segensfeiern für homosexuelle Paare ausgesprochen.
Außerdem sollen nach ihrem Willen Frauen in der katholischen Kirche predigen dürfen und geschlechtliche Vielfalt anerkannt werden.