Viele Frauen weltweit erleben am Valentinstag nicht ein Fest der Liebe, sondern sind von Gewalt in der Partnerschaft betroffen. "Studien zeigen: Etwa jede vierte Frau wird mindestens einmal in ihrem Leben Opfer körperlicher oder sexualisierter Gewalt durch ihren aktuellen oder früheren Partner", erklärte die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Verena Bentele. "Jede Sekunde, die eine Frau in einer gewaltvollen Beziehung ausharren muss, ist eine zu viel", so Bentele am Aschermittwoch, der in diesem Jahr mit dem Valentinstag (14. Februar) zusammenfällt, an dem viele Paare ihre Liebe feiern.
Gewalt in der Partnerschaft könne jede Frau betreffen, ob arm oder reich, jung oder alt, pflegebedürftig oder gesund. "Die Politik muss mehr tun, um Gewalt an Frauen zu verhindern", verlangte Bentele.
"Nicht am falschen Ende sparen"
Laut ihrem Koalitionsvertrag wolle die Bundesregierung einen bundeseinheitlichen Rechtsrahmen für eine verlässliche Finanzierung von Frauenhäusern sicherstellen, das Hilfesystem sowie präventive Täterarbeit ausbauen und sich an der Regelfinanzierung beteiligen. Das Bundesfamilienministerium arbeite derzeit an einem Gesetzesentwurf. Doch angesichts der Haushaltslage bestehe die Gefahr, dass diese wichtige Reform scheitern könnte, so die VdK-Präsidentin.
"Aber es darf nicht am falschen Ende gespart werden!", mahnte Bentele. Betroffene müssten im Notfall sofort einen Schutzplatzerhalten. Doch aus der Praxis sei seit Jahren zu hören, dass hilfesuchende Frauen wegen fehlender Plätze in Frauenhäusernabgewiesen werden. Das müsse sich dringend ändern, so der Sozialverband. Zugleich müsse ein Schwerpunkt bei der Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen auf der Gewaltprävention liegen. "Denn nur wenn Gewalt wirksam verhindert wird, können Frauen gewaltfrei leben", so die VdK-Präsidentin.
Tanzkundgebungen
Angesichts zahlreicher Femizide wird der 14. Februar weltweit als Aktionstag gegen häusliche Gewalt begangen. Der internationale V-Day, an dem vielerorts auf der ganzen Welt Tanzkundgebungen stattfinden, versteht sich als Zeichen der Solidarität gegen die systematische Unterdrückung von Frauen und Mädchen setzen. Der Aktionstag geht auf die 2012 gegründete One-Billion-Rising-Bewegung zurück, die auf damals rund eine Milliarde Frauen weltweit verweist, die Opfer von (sexualisierter) Gewalt werden.