Die Menschen verließen nicht zum Spaß ihre Heimat, sondern würden durch Krieg, Hunger und Verfolgung dazu getrieben, sagte Blazquez dem spanischen Sender Cope (Mittwoch). "Man muss in den Herkunftsländern etwas tun, und wir müssen großzügiger unsere Türen öffnen", so der Erzbischof von Valladolid. Die spanischen Bischöfe hatten Blazquez am Dienstag für weitere drei Jahre zu ihrem Vorsitzenden gewählt.
"Keine Ahnung von Messen"
Blazquez verwahrte sich gegen eine Forderung der linkspopulistischen Partei Podemos, Gottesdienstübertragungen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen abzuschaffen. Podemos begründet die Initiative unter Verweis auf katholische Positionen zu Homosexuellen und Frauen mit "Aufstachelung zum Hass".
Blazquez sagte dazu, die betreffenden Politiker hätten offenbar keine Ahnung von Messen. Der Vorstoß von Podemos sei nicht ernst zu nehmen; er ziele darauf, die eigene Klientel zu bedienen. Die Übertragungen seien ein "Angebot religiöser Art für die Bürger", sagte er weiter. In gleicher Weise hätten andere Konfessionen und Religionen das Recht, in den Medien ihren Glauben vorzustellen und zu feiern.
Gegen Leihmutterschaft
Der Kardinal wandte sich auch gegen Leihmutterschaft. Bei dem Begriff handle es sich um einen Euphemismus, der der Bedeutung der Schwangerschaft nicht gerecht werde. Blazquez sprach von einem "Mangel an Respekt gegenüber der Mutter und dem Kind". Zudem plädierte der Vorsitzende der Bischofskonferenz für einen neuen und langfristigen Bildungspakt mit der Regierung. Dem Erziehungssystem habe eine Folge von "vielen Rahmengesetzen in so kurzer Zeit" nicht gut getan, sagte Blazquez.