Stabwechsel beim Hilfswerk Adveniat

Heinz folgt auf Klaschka

Wechsel beim Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat: An diesem Freitag übergibt Hauptgeschäftsführer Prälat Klaschka offiziell die Leitung an seinen Nachfolger Pater Heinz. Klaschka hatte die Geschäftsstelle seit 2004 geführt.

Stabwechsel bei Adveniat / © Rolf Vennenbernd (dpa)
Stabwechsel bei Adveniat / © Rolf Vennenbernd ( dpa )

Die offizielle Stabübergabe findet mit einem Gottesdienst im Essener Dom und einem Empfang statt. Der aus dem Saarland stammende Heinz war von 2011 bis Dezember 2016 Provinzial der Steyler Missionare in Bolivien. Insgesamt 16 Jahre verbrachte er in Nicaragua und Bolivien. Von 2000 bis 2006 organisierte er im Generalat seines Ordens in Rom Weiterbildungskurse und war an der Koordinierung der Steyler Sozialprojekte in aller Welt beteiligt.

Adveniat ist das Hilfswerk der deutschen Katholiken für die Kirche Lateinamerikas. Der Name leitet sich ab von der lateinischen Vaterunser-Bitte "Adveniat regnum tuum" ("Dein Reich komme"). Das Hilfswerk wurde 1961 von der Deutschen Bischofskonferenz ins Leben gerufen und unterstützt die Kirche in Lateinamerika und der Karibik bei ihrem Einsatz für die arme Bevölkerung. Seit der Gründung erhielt das Hilfswerk nach eigenen Angaben rund 2,5 Milliarden Euro an Spenden. Jährlich fördert Adveniat rund 2.500 Projekte mit etwa 37 Millionen Euro.

Sorge um angekündigten USA-Mauerbau

Der scheidende Adveniat-Geschäftsführer Klaschka befürchtet durch den angekündigten Mauerbau von US-Präsident Donald Trump einen möglichen Domino-Effekt. "Der Mauer zwischen den USA und Mexiko könnten Mauern etwa zwischen Mexiko und Guatemala folgen", sei es in wörtlichem oder in übertragenem Sinne, sagte Klaschka im Bilanzinterview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Dann drohe in der Frage der Migrationsströme die Mentalität: "Das Hemd ist mir näher als die Jacke." Eine Solidarisierung etwa zwischen Mexiko und Guatemala, El Salvador oder Honduras sehe er nicht am Horizont.

Die Mexikaner rechneten damit, dass bis Jahresende noch 300.000 Menschen aus den USA abgeschoben werden, sagte Klaschka. Jene in Mexiko und anderen mittelamerikanischen Staaten, die jetzt Arbeit haben, befürchteten, ihre Jobs zu verlieren, wenn die Migranten aus den USA zurückkommen. "Das birgt ein großes Konfliktpotenzial", so der Adveniat-Chef. Zudem seien die sogenannten Rücküberweisungen aus den USA in Gefahr, also jene Gelder, die die Migranten aus den USA ihren Familien in Mexiko, El Salvador, Honduras oder Guatemala schicken. Diese seien für unzählige Familien "lebenswichtig".

 

Quelle:
KNA